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Sport: Zum Sieg geschleppt

Handball: Der 1. VfL Potsdam gewann Aufstiegs-Heimspiel gegen Kropp/Tetenhusen doch noch 28:26

Stand:

Die HSG Kropp/Tetenhusen war im Jahr 2003 Deutscher Meister im Beach-Handball. Das Spiel im Sand stellt sicher zusätzliche Anforderungen an die Physis. Davon, dass die Norddeutschen äußerst kantig, unbequem und „für uns vom Stil her schwer zu bespielen sind“ (VfL -Trainer Alexander Haase), machten sich gestern 400 Zuschauer in der Sporthalle Heinrich-Mann-Allee ein Bild. Der 1.VfL Potsdam hatte als Tabellendritter der Meisterrunde in der Handball-Regionalliga Nordost mit dem längst nur ums Vereinsprestige spielenden Gästen bis in die Schlussminuten Riesenprobleme.

Der Rückstand betrug im zweiten Spielabschnitt fast durchgängig drei, vier Tore. Er verringerte sich nicht, weil der körperlich geschwächte VfL-Spielmacher Pawel Kaniowski der Truppe nicht wie gewohnt helfen konnte und Victor Pohlack einen ganz schwachen Tag erwischte. Bemerkenswert: Erst drei Minuten vor Spielende ging der Favorit erstmals überhaupt in Führung (26:25).

Alexander Haase frustrierte die Leistung seines Teams derart, dass er sich von den sehr uneinig und unsicher wirkenden Unparteiischen eine Viertelstunde vor Spielende die Rote Karte abholte. „Das sollte ein Signal an die Mannschaft sein, wie unzufrieden ich mit ihr war. Ich konnte doch hin- und herwechseln wie ich wollte, es lief bei uns einfach nichts zusammen.“

Vor der Pause war, streng genommen, Björn Rupprecht der einzige Feldspieler, der die nötige Aggressivität und Spannung einbrachte. Der 27-Jährige trumpfte derart auf, dass der positionsgleich agierende Enrico Bolduan zunächst ausreichend Zeit hatte, auf der Wechselbank zur nötigen Betriebtemperatur heiß zu laufen. Bolduans in der Schlussviertelstunde erzielten fünf Tore, drei sehr schöne Gegenstöße des erst 17-Jährige Florian Schugardt, besagte Willensdemonstration Björn Rupprechts sowie die Gesamtleistung von Christian Pahl und Stefan Wagner zwischen den VfL–Pfosten brachten dann doch noch das vom Ergebnis her versöhnende Ende. „Die Jungs sind platt und haben sich heute regelrecht zum Sieg geschleppt“, analysierte ein fachkundiger Besucher.

Die Potsdamer, die es gestern insbesondere an mentaler Frische fehlen ließen, werden es in den kommenden Tagen ruhiger angehen lassen. Heute ist erst einmal trainingsfrei. Morgen abend wird im Mannschaftstraining Fußball gespielt.

„Ich kann einfach nicht akzeptieren, dass wir nach 21 Spielen schon körperlich derartig schlecht aussehen. Am kommenden Wochenende ist für uns spielfrei. Wir werden vom Freitag bis zum Montag pausieren und dann hoffentlich wieder in den gewohnten Rhythmus finden“, befand Alexander Haase.Vom theoretisch noch möglichen Staffelsieg redete er ausdrücklich nicht.

1.VfL: Pahl, Wagner; Böhm (1), Pohlack (2), Pawlazyk (2/2), Thiele (2), Bolduan (6), Schugardt (4), Rupprecht (5), Lenser, Kaniowski (4/1), Kärsten, Baumgart (1), Hoffmann (1). Thomas Gantz

Thomas Gantz

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