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Ausgesprochen KAPUSTE: Zum Teufel!

Ostern naht. Viele Menschen verbinden diesen höchsten christlichen Feiertag vor allem mit dem Osterhasen.

Stand:

Ostern naht. Viele Menschen verbinden diesen höchsten christlichen Feiertag vor allem mit dem Osterhasen. Nicht nur Atheisten, sondern auch Gläubige der verschiedensten Art, als da sind Leser von Horoskopen in den Fernsehzeitungen, Esoteriker und Leute, die im Jahr 2012 den Weltuntergang erwarten. Dass es schwierig ist, ihnen die christliche Botschaft zu verkünden, diese Erfahrung gehört zum täglichen Brot der Pfarrerinnen und Pfarrer, auch von Pfarrer Christian Gottwald (P) vom Nordteil des Südwestsprengels im evangelischen Kirchenkreis Potsdam. Hier ein Dialog, den er mit einem Atheisten (A) geführt hat.

P: Glauben Sie an Gott?

A: Nein! Wie sollte ich? Zum Teufel, nein!

P: Demnach glauben Sie an den Teufel.

A: Gott sei Dank, nein. Was soll die Fragerei? Sie wollen mich wohl um meine Seelenruhe bringen. Das wird Ihnen nicht gelingen.

P: Hoppla, Sie haben eine Seele?

A: Du lieber Himmel, nein und nochmals nein. Sie nerven.

P: Ich hake nur nach, mehr nicht. Das darf ich wohl, oder?

A: Aber nicht so impertinent. Sie reden ja fast wie mit Engelszungen auf mich ein. Jetzt werden Sie sich bestimmt an dem Wort „Engel“ reiben.

P: Nein, das tue ich nicht, nur so viel: Das Wort „Engelszungen“ steht in einem Brief des Apostel Paulus an die Korinther.

A: Konnte er die armen Griechen nicht in Ruhe lassen? Wer unseren Disput hört, meint bestimmt, wir sind, wie der Dichter so schön sagt, voll des süßen Weines.

P: Kein Dichter. Das steht in der Apostelgeschichte.

A: Ach nee! Müssen Sie ständig das letzte Wort haben? Das ist ja furchtbar!

P: Diese Redewendung steht allerdings nicht in der Bibel.

A: Super, dass Sie wenigstens einmal Ihr Licht unter den Scheffel stellen.

P: Jetzt sind Sie beim Matthäus-Evangelium gelandet.

A: Zum Kuckuck, mir reicht es. Sie können mir gestohlen bleiben. Adieu!

Das sind die Momente, in denen sich Pfarrer Gottwald wünscht, in der Sakristei stünde eine Hausbar. Für einen doppelten Whisky.

Unser Autor ist ehemaliger Stadtverordneter der CDU und war Vorsitzender des Ausschusses für Kultur. Er lebt in Eiche.

Eberhard Kapuste

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