Landeshauptstadt: Zündender Filmparknacht-Start im Jubiläums-Vulkan
Rund 3500 Besucher kamen in den Themenpark, um den zehnten Geburtstag der Open-Air-Arena zu feiern
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Babelsberg - Prügelnde Frauen, Feuerbälle, die in den Abendhimmel stoben und infernalische metallene Schläge kündigten die Blaue Stunde im Filmpark an. Der Übergang vom Tag in die Nacht ist traditionell Start der Filmparknacht, wenn einmal im Jahr der beliebte Themenpark am Babelsberger Studiogelände für die besondere Atmosphäre zwischen beleuchteten Filmkulissen bis in die Nachtstunden öffnet.
Im Zentrum der diesjährigen Filmparknacht stand die Vulkan-Arena, in der die Stuntshow das Fest am Samstagabend eröffnete. Die Open-Air-Bühne wurde 1998 erbaut. 120 Tonnen Lavagestein wurden für die 3000 Quadratmeter große Außenhaut aus der Eifel nach Potsdam geschafft und mit Spritzguss angebracht. Auch der verbaute Beton ist Filmgeschichte: Für das 15 Meter hohe Bauwerk wurden alte Betonstraßen der Filmstadt Babelsberg recycelt. Seit 1999 ist die Arena Heimstatt der beliebtesten Show des Filmparks, der Stuntshow. Stürze mit dem Kopf voran aus 20 Meter Höhe, auf die Sekunde choreografierte Verfolgungsjagden und natürlich pyrotechnische Effekte der Meisterklasse begeisterten am Samstag nicht nur die rund 2000 Zuschauer in der Arena sondern auch Stuntcrew-Geschäftsführer Christoph Genesis. Seit 15 Jahren zeigen die Mitglieder der Stuntcrew ihre spektakuläre Arbeit live im Rahmen des Filmparks. Die besten Stunts wurden in dieser Saison zu einer neuen Show gebündelt, die bislang selten so perfekt und kurzweilig war. Ein zündender Start in die Filmparknacht, die in diesem Jahr im Zeichen der Musik stand.
So wurde es im Laufe des Abends eher zu einer Musik- denn zu einer Filmnacht. Die 90er-Jahre-Stars Haddaway und Loona beschallten die Mainstreet vor der Caligarihalle, während die einstigen Wortführer der Neuen Deutschen Welle, Geier Sturzflug und Peter Hubert sowie Harpo vor beeindruckender Kulisse des Vulkans ihre früheren Hits darboten, durchaus zur Freude der insgesamt rund 3500 Besucher. Allerdings sorgten die parallelen Konzerte für einige Hektik und stetes Laufen zwischen den zwei Bühnen, eine Kritik, die auch Filmpark-Leiter Matthias Voß für die nächsten Nächte mitnimmt, wie er sagte. „Vielleicht probieren wir 2010 noch unterschiedlichere Musikstile aus“, so Voß, damit die Künstler sich nicht gegenseitig das Publikum abspenstig machen. Der Filmpark-Leiter sagte, er könne sich gut einen Auftritt des Babelsberger Filmorchesters in der Vulkan-Arena vorstellen. Verärgert zeigte sich Voß auch über fehlende Dekorationen. Sämtliche Künstler traten auf kargen Bühnen auf, eingehüllt in triste, weiße Planen. „Hätten wir gewusst, dass die Musiker nichts für ihre Bühnen mitbringen, hätten wir vorgesorgt, schließlich haben wir genug farbenfrohe Planen“, so Voss.
Kontemplative Ruhe zwischen den lauten Hits von gestern vermittelte hingegen die Lasershow in der abgedunkelten Mittelalterstadt. „Eigentlich habe ich gezögert, nach drei Jahren in Folge die Lasershow noch einmal zur Filmparknacht anzubieten“, so Voß. Die Entscheidung für das Farbenspiel im Kunstnebel war die richtige, die Vorführungen waren stets dicht umlagert. KG
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