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Landeshauptstadt: Zur Altlastenprüfung keine Bodenprobe genommen

Vier Gutachten liegen vor: Ingenieure untersuchten potenziellen Tierheim-Standort oberflächlich

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Der Sachstandsbericht Tierheim-Neubau im Ausschuss Ordnung, Umweltschutz und Landwirte ließ am Donnerstagabend Fragen offen. Ungeklärt scheint immer noch, in wie weit das als Neubaustandort favorisierte Grundstück im Weg nach Bornim 14 in Eiche belastet ist. (PNN berichteten)

Es sei im Altlastenkataster als Verdachtsfläche ausgewiesen gewesen, erklärte der zuständige Fachbereichsleiter Andreas Ernst. Daraufhin habe es im Jahr 2003 ein so genanntes „Erkundungsprogramm“ gegeben: Drei Ingenieursbüros hätten die Fläche, auf der sich unter anderem eine Tankstelle und ein Öllager befunden hatten, untersucht und seien zu dem Urteil gelangt, „dass es keinen Anfangsverdacht einer Kontaminierung“ gebe, so Ernst. Ende vergangenen Jahres habe ein Berliner Ingenieurbüro ebenfalls das Gelände geprüft und „keinerlei sensorische Auffälligkeiten“ festgestellt. Ob denn von den Prüfern Bodenproben entnommen worden seien, fragte Irene Kirchner (Die Andere). „Nein“, antwortete der Fachbereichsleiter. Es seien in beiden Fällen keine Bodenproben untersucht worden. Dass jetzt auf dem Gelände auch Behälter mit Lacken und Altöl gefunden worden waren, sei ein „abfallrechtliches Problem“, aber keine Altlast, so Ernst. Die Kanister seien bereits beseitigt.

Inzwischen hat sich zu dem Konflikt um den geeigneten Standort für Potsdams Tierheim auch einer um den Betrieb entsponnen. Wie berichtet, hatte die CDU in der jüngsten Stadtverordnetenversammlung den Antrag auf neue Betreibersuche gestellt und ein überraschende Mehrheit erhalten. Das so genannte Interessensbekundungsverfahren werde aber die Planungen für den Neubau nicht verzögern, stellte die Beigeordnete für Ordnung und Umwelt, Elona Müller, klar. Es diene vielmehr dazu, einen zuverlässigen Partner zu finden, dem jährlich für den Tierheimbetrieb 127 000 Euro zur Verfügung gestellt würden, erklärte die Beigeordnete. Im Gegenzug müsse der potenzielle Tierheim-Betreiber seinerseits bereit sein, „gewisse finanzielle Pflichten“ einzugehen. Selbstverständlich könne sich auch der Tierschutzverein Potsdam an dem Verfahren beteiligen, der bereits seit 17 Jahren Träger der Fundtierstation ist. NIK

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