
© Stefan Gloede
Von Martin Gätke: Zur Auszeit mal auspowern
„Fun For 4“ feierte die neue Beachvolleyball-Saison mit einer großen Strandparty – mitten im Volkspark
Stand:
Bornstedter Feld - Die Sonne strahlt ins Gesicht, der kalte Cocktail in der Hand lädt zu einem großen Schluck ein, die Füße vergraben sich in feinstem Sand – nur Meerrauschen würde das Urlaubsfeeling noch perfekt machen. Öffnen sich die Augen, blicken sie jedoch nicht etwa auf das Mittelmeer oder sonnenverbrannte Badegäste, sondern brennenden sportlichen Eifer.
Inmitten des Volksparks Potsdam wurde am Samstag mit einer großen Strandparty die Beachvolleyball-Saison eröffnet. Etwa einhundert sportbegeisterte Potsdamer versuchten, den bewegungsfaulen Schweinehund aus längst vergangenen Wintertagen in die Flucht und bei nachmittäglicher Frühlingssonne ein paar Bälle über das Netz zu schlagen. Bei bester Gute-Laune-Musik konnte auf dem neuen Beachvolleyballplatz „Fun For 4“ Gemixtes geschlürft und Gebratenes geschlemmt werden.
Sebastian Kremin ist der Herr über 1400 Tonnen Sand, verteilt auf acht Volleyballplätzen sowie einem Beach-Soccer-Feld, und einer einladenden Strandbar – 5000 Quadratmeter Urlaubsstimmung. Auch der 31-Jährige selbst verkörpert Sommer pur: Das offene Hawaiihemd und die Holzkette um den Hals lassen ihn eher wie einen australischen Surfer erscheinen, als einen professionellen Beachvolleyballer.
Dabei hat der Sportler mit Wellenreiten weniger am Hut, dafür aber umso mehr mit Australien: Nach seinem Sportstudium vor vier Jahren trieb es ihn ins ferne „Down-Under“, um dort erfolgreich große Volleyball-Events zu organisieren. Ein Jahr später eröffnete er in der Hauptstadt einen Beachvolleyball-Platz direkt am Bundespressestrand, einen Steinwurf vom Berliner Hauptbahnhof und dem Bundestag entfernt. Im letzten Mai dann schuf er inmitten des ehemaligen Buga-Geländes das sandige Paradies für Potsdamer Ballbegeisterte. „Ich muss zugeben, es ist etwas schwieriger, solch ein Projekt hier in Potsdam zu etablieren als in Berlin“, sagt der Athlet. Doch der Organisator im Hawaii-Dress blickt optimistisch in die Zukunft: „Im Gegensatz zum Bundespressestrand bietet Fun-For-4 eine sehr persönliche Stimmung.“ Und außerdem sei dieser Platz eine günstige Alternative zu unprofessionellen „Hinterhof-Rumpelplätzen“, die mit ordentlichen Volleyball-Felder oft nichts gemein hätten. Auch dem talentarmen Potsdamer wird hier geholfen – mit prominenter Hilfe: Susanne Lahme, viermalige Beachvolleyball-Olympiateilnehmerin, lässt sich gern über die Schulter schauen. Vom 21. bis zum 23. Mai bietet das „Susanne-Lahme-Beachcamp“ Tips direkt vom Profi. Anschließend wird bei einem „Bad-Taste“-Turnier der am hässlichsten gekleidetste Volleyballer gekürt. Und etwas später, im August, werden hier dann auch die Landesmeisterschaften ausgetragen.
Doch bis dahin ist noch genügend Zeit, bei den samstäglichen „Fun“-Turnieren ein paar Bälle zu schlagen und anschließend ein paar Strandpartys zu feiern. Dann können die Ballsportler abends bei Lagerfeuern neben kühlen Cocktails und gegrillte Leckereien auch etwas anderes genießen: Kremin wird dann nämlich vom ballaffinen „Surfer“ zum musikalischen Gitarristen.
Martin Gätke
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: