Nichts geht mehr. An manchen Tagen und zu bestimmten Zeiten zumindest. Wenn die Staufallen in der Stadt wieder einmal zugeschlagen haben. Humboldtbrücke, Breite Straße oder Zeppelinstraße – keiner verlässt die Stadt! Naja, Autofahrer könnten auf öffentliche Verkehrsmittel umsteigen, möchte man meinen. Von Geltow zum Keplerplatz, na kein Problem. Der Verkehrsbetrieb wirbt mit seinen guten Umsteigemöglichkleiten. Leider erreicht keiner die Anschlüsse, denn Busse und Bahnen stehen auch im Stau. Seit Tagen wird auf der Zeppelinstraße gebaut, Ende der Woche soll damit Schluss sein. Und dann? Na dann kommt die nächste „Beruhigung“. Denn die Stadt plant einen Feldversuch, bei dem sowohl das Verkehrsverhalten als auch die Geduld aller auf eine harte Probe gestellt werden. Zwei Spuren der Zeppelinstraße werden für fünf Wochen gesperrt – für wissenschaftliche Zwecke. Weil bislang in Potsdam anscheinend wenig bekannt ist, wie sich eine Busspur auf den Verkehr auswirkt. Der Zeitpunkt für den Versuch ist handverlesen: Er ist außerhalb der Ferienzeit, also alle Pendler sind da. Und er ist in dem Monat, in dem viele wieder von Fahrrad und Bus ins Auto umsteigen. Was Verkehr beruhigen soll, zündet bei Verkehrsteilnehmern den Turbo – bei manchem, bis die Sicherungen durchbrennen.
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