zum Hauptinhalt
Will gern in Potsdam bleiben. Alberto Salomonis Vertrag beim SC Potsdam läuft noch bis zum kommenden Jahr.

© Olaf Möldner

Sport: „Zur richtigen Zeit die Spiele gewonnen“

SC Potsdam-Trainer Alberto Salomoni blickt auf eine verkorkste Erstligasaison mit den Volleyballerinnen

Stand:

Der SC Potsdam hat trotz Niederlage die Erstligasaison mit einer guten Leistung gegen Hamburg am vergangenen Samstag beendet. Dennoch ging es in dieser Saison gegen den Abstieg. Herr Salomoni, wie zufrieden sind sie mit der abgelaufenen Erstligasaison?

Die Saison war sehr durchwachsen: Wir haben in einigen Spielen sehr gut gespielt und in anderen Spielen konnten wir keine gute Leistung abrufen. Teilweise lag es an uns, teilweise war der Gegner einfach stärker. Die Erkenntnis ist schlussendlich, dass man noch viel mehr im spielerischen Bereich, in der Organisation und in der Durchführung arbeiten muss. Denn so wie der Volleyball derzeit in Potsdam betrieben wird, ist es zu wenig, um erfolgreich zu sein.

Wo haben Sie die größten Probleme in der Mannschaft gesehen?

Wir hatten zwei, drei Bereiche, wo wir nicht gut genug waren. Ich möchte jetzt nicht auf individuelle Schwierigkeiten eingehen. Im Allgemeinen lagen die Hauptprobleme im Bereich Erfahrung und was das technische Vermögen betrifft. Das lag allerdings auch daran, dass wir nur ein bestimmtes Budget zur Verfügung hatten und dadurch nur bestimmte Spielerinnen holen konnten. Wenn ich an die Geschichte mit der Zuspielerin denke: Eigentlich wollten wir Sandra Sydlik, die dann in die USA gegangen ist, halten. Mit Simona Usic hat der Verein dann nicht seine Wunschkandidatin erhalten, sodass wir auf der Position der Regisseurin mit der vierten Wahl in die Saison starten mussten. Und schon da hat man gesehen, dass wir bereits zu Beginn Probleme hatten.

Wie schlimm war der verletzungsbedingte Ausfall von Mittelblockerin Janine Hinderlich gleich im ersten Saisonspiel?

Janine ist die gute Seele der Mannschaft, der ruhige Pool. Sie hat in der Vorbereitung vollen Einsatz gezeigt und ich denke, wenn sie fit und in der Mannschaft gewesen wäre, hätte sie uns auf jeden Fall helfen können.

Die Mannschaft ist während der Saison in die neue Halle am Luftschiffhafen gezogen. Sehen Sie den Umzug eher positiv oder negativ?

Super positiv. Aber zu spät. Ich habe wirklich gehofft, dass wir im November dort reingehen können. Die Bedingungen in der neuen Halle sind super. Es ist kein Zufall, dass die Mannschaft sich in den letzten zwei Monaten im technischen Bereich viel besser entwickelt hat. Deswegen kann es für uns in der nächsten Saison nur ein Riesenvorteil sein, wenn wir von Beginn an unter diesen Bedingungen arbeiten können. Nun hoffe ich nur, dass uns die Verantwortlichen der Stadt und der Luftschiffhafen GmbH keine Steine in den Weg räumen.

Potsdam hat in dieser Saison erstmalig mit vier Ausländerinnen im Team gespielt. Wie sehen Sie diese Entwicklung?

Wenn wir ein hohes Niveau haben wollen, müssen wir auf ausländische Spielerinnen setzen. Man kann nicht davon ausgehen, dass man nur mit deutschen Spielerinnen in der Bundesliga erfolgreich sein kann. Das beste Beispiel ist Bayer Leverkusen. Sie sind in dieser Saison nur mit deutschen Spielerinnen angetreten und sind wieder abgestiegen. Es gibt einfach nicht genügend gute Spielerinnen auf dem deutschen Markt. Und die besten Spielerinnen kommen nicht nach Potsdam. Sie spielen in Dresden, Vilsbiburg und Schwerin, denn sie wollen um die Meisterschaft und international spielen. Deswegen müssen wir auf die Spielerinnen aus anderen Nationen setzen.

Eine anstrengende Saison liegt hinter Ihnen. Worauf freuen Sie sich jetzt am meisten?

Es war wirklich eine schwierige Saison. Vor allem mental. Wir haben viele Probleme gehabt und das hat mich viel Kraft gekostet. Trotzdem bedanke ich mich bei der Mannschaft. Auch für die Spielerinnen war es keine einfache Saison. Ich habe nach dem verlorenen Spiel in Sinsheim Angst in ihren Augen gesehen. Angst abzusteigen. Aber das Team hat trotz des enormen Drucks zum richtigen Zeitpunkt die Spiele gewonnen und die Klasse gehalten. Darauf bin ich sehr stolz und dafür ein dickes Lob. Ich möchte mich auch bei den Vereinsverantwortlichen und meinem Betreuerstab bedanken, die trotz der verkorksten Saison hinter mir standen und mich unterstützt haben. Ab der kommenden Woche werde ich versuchen etwas abzuschalten. Aber das wird sehr schwer werden, weil ich schon die nächste Saison plane und mein Telefon deswegen ständig klingeln wird.

Wie geht es jetzt weiter mit dem SC Potsdam und dem Trainer Alberto Salomoni?

Der Wunsch ist auf jeden Fall hierzubleiben. Es gibt gute Voraussetzungen: Mein Vertrag läuft noch ein Jahr, ich möchte gerne weitermachen und der Verein ist auch zufrieden mit mir. Es spricht also alles für eine weitere Zusammenarbeit.

Das Gespräch führte Luisa Müller.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })