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Landeshauptstadt: Zur Sonnenfinsternis nach Sibirien

Sternenjahr 2008 mit ungewöhnlichen Ereignissen

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Wer in Potsdam eine totale Sonnenfinsternis beobachten möchte, bekommt dazu erst am 7. Oktober 2135 Gelegenheit. Doch damit gibt sich die Urania nicht zufrieden. So wie bereits 2006 Planetariumschef Rolf König eine Schar von Enthusiasten in die lybische Wüste führte, wo sie einen solchen astronomischen „Knüller" miterlebten, so hat er in diesem Jahr eine Exkursion nach Sibirien ins Programm genommen.

Sie führt vom 26. Juli bis 5. August ins Altaigebirge, wo König die besten Beobachtungsmöglichkeiten für das am 1. August stattfindende Spektakel ausgemacht hat. Die Chancen auf einen klaren Himmel lägen bei 60 Prozent, erklärte er. Die nicht ganz billige Reise, für die man sich bei der Urania anmelden kann, wird mit einem touristischen und kulturellen Programm verbunden, so in St. Petersburg dem Besuch der Eremitage und des wiederhergestellten Bernsteinzimmers im Katharinenpalais.

König kündigte die Exkursion gestern Nachmittag im Planetarium in einer Vorschau auf das Himmelsjahr 2008 an. Auch wer an der Havel bleibt, kann sich auf außergewöhnliche astronomische Ereignisse freuen. Dazu gehört am Donnerstag, 21. Februar, eine totale Mondfinsternis. Durch das Streulicht wird der Erdtrabant dabei nicht schwarz, sondern verfärbt sich dunkelrot. Die Finsternis beginnt bereits 1.30 Uhr und erreicht gut eine Stunde später ihren Höhepunkt. Die Potsdamer können sie auch durchs Teleskop beobachten. Ab 2.30 Uhr stehen die Planetariumsmitarbeiter dafür im Buga-Volkspark bereit. Auch zu anderen, wenngleich weniger spektakulären Ereignissen werden dort wieder Beobachtungen angeboten. Dazu gehören eine partielle Mondfinsternis in der Nacht vom 16. zum 17. August und am 1. Dezember eine Bedeckung der Venus durch den Mond, ein für Astronomen besonders interessanter Vorgang.

Wer Sternschnuppen beobachten und sich dabei etwas wünschen möchte, dem empfahl Rolf König den 13. August. In dieser Nacht werden die Perseiden am Nachthimmel für ein Feuerwerk von bis zu 70 Meteoriten je Stunde sorgen. Der Sternenhimmel über Potsdam sei jedoch auch ohne außergewöhnliche Ereignisse jederzeit einen Blick wert. So zeigen sich jetzt der rötliche Mars, der Saturn – mit einem leistungsstarken Feldstecher könne man sogar sein Ringsystem erkennen – und die winterliche Milchstraße in besonderer Klarheit. Für die Beobachtungen empfiehlt er abseits der lichtüberfluteten Großstadt das freie Feld.

Über Potsdam ist derzeit auch ein Komet zu sehen. Der 1892 erstmals gesichtete „17 P Holmes“ machte zunächst wenig her, wurde dann jedoch, wahrscheinlich nach dem Abstoßen von Staubteilen, um das 500000-Fache heller. Nun lässt diese Helligkeit wieder nach, doch in den nächsten Wochen sollte der Komet als gelblicher Fleck im Sternbild Perseus mit dem bloßen Auge noch zu entdecken sein. Mit dem Feldstecher sieht man auch den Schweif. E. Hoh

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