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Lächelnd nach Doha. Christian Diener will eine bislang erfolgreiche Saison bei der Kurzbahn-Weltmeisterschaft krönen.

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Sport: Zur Veredelung nach Doha

Bei der Kurzbahn-WM beendet Christian Diener seine bislang erfolgreichste Saison

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Zwei von sechs deutschen Medaillen bei der Schwimm-Europameisterschaft im August gingen nach Potsdam. „Das hat uns schon deutlich mehr in den Fokus gerückt“, sagt Sylvia Madeja, Chefin des brandenburgischen Schwimmverbandes. Im Deutschen Schwimmverband und beim Bundestrainer stehe der Potsdamer Bundesnachwuchsstützpunkt durch die die Medaillenerfolge von Christian Diener und Yannick Lebherz dicker auf dem Zettel geschrieben als zuvor, meint Madeja. „Auch Eltern, deren Kinder in kleineren Brandenburger Vereinen trainieren, schauen mehr nach Potsdam“, so ihr Eindruck.

Auf den olympischen Strecken bedeuteten der Staffel-Europameistertitel für Lebherz und Dieners zweiter Platz über 200 Meter Rücken bei der Heim-EM in Berlin das Ende einer zwölf Jahre langen Durststrecke Potsdamer Schwimmer bei internationalen Meisterschaften. 2002 war es Jana Henke, die über 800 Meter Europameisterin wurde. „Die Trainingsbedingungen in Potsdam sind gut. Das weiß jeder“, sagt Madeja. „Wichtig war, dass wir das endlich mit Erfolg nachweisen konnten“, betont die Landesverbandschefin gegenüber den PNN.

Und Diener hat die Chance, seine bislang erfolgreiche Jahresbilanz mit EM-Silber, mehreren Weltcup-Podestplätzen und zuletzt fünf Titeln bei der Deutschen Kurzbahn-Meisterschaft noch etwas auszubauen und den Fokus auf den Potsdamer Schwimmsport noch schärfer werden zu lassen. Bei der am heutigen Mittwoch beginnenden Kurzbahn-Weltmeisterschaft, die bis Sonntag in Doha stattfindet, geht der 21-Jährige noch einmal an den Start. Über die 50, 100 und 200 Meter Rücken wird Diener in Katar ins Wasser gehen. Vor wenigen Tagen konnte Diener bei den deutschen Kurzbahn-Meisterschaften seine gute Form eindrucksvoll unter Beweis stellen. Mit drei Titeln über die drei Rücken-Strecken und zweimaligem Staffelgold war der gebürtige Cottbuser erfolgreichster Teilnehmer der Titelkämpfe in Wuppertal. „Ich will hier Gas geben, ins Finale kommen und hoffe, dass vielleicht noch eine Medaille dabei rausspringt“, sagte der Potsdamer, der in der abgelaufenen Weltcup-Saison sieben Siege und 16 Medaillen sammelte. Als Zweit- und Drittplatzierter der Weltjahresbestenliste über die 100 Meter und 200 Meter Rücken liegen die Medaillenränge für den Potsdamer Athleten in Doha nicht in allzu großer Ferne.

Mit nach Doha reist ein zweiter Potsdamer. Der 15-jährige Johannes Hintze wurde als einer von zwei Nachwuchs-Schwimmern vom DSV für das Jugendprogramm des Internationalen Schwimmverbandes FINA im Rahmen der Kurzbahn-WM nominiert. Hintze, der beim Potsdamer SV in der Trainingsgruppe von Thomas Luckau und Erfolgscoach Norbert Warnatzsch trainiert, stellte bei den deutschen Kurzbahn-Meisterschaften am vorletzten November-Wochenende zwei deutsche Altersklassen-Rekorde auf – über 200 Meter Lagen männlich (1:59,89 min) und 400 Meter Lagen (4:12,56).

„Johannes ist ein Beispiel für die gute Nachwuchsarbeit in Potsdam“, sagt Landesverbands-Chefin Madeja. Der vom Verband anerkannte Bundesnachwuchsstützpunkt habe in den vergangenen Jahren eine gute Talentdichte entwickelt – die EM-Erfolge von Diener und Lebherz von Berlin seien als Vorbildwirkung für den Nachwuchs enorm wichtig und auch zu spüren. „Christian Diener ist ja ein absolutes Eigengewächs, das an der Sportschule in Cottbus groß geworden ist und nun seinen Weg in Potsdam weitergeht. Er zeigt, dass es geht und man es unter den guten Bedingungen hier schaffen kann, wenn man beharrlich ist“, so Madaja.

Und die sportliche Infrastruktur wird sich weiter verbessern: Am kommenden Freitag wird mit dem ersten Spatenstich der Bau der neuen Schwimmhalle auf dem Brauhausberg begonnen: mit wettkampf- und meisterschaftstauglichem 50-mal-25-Meter-Becken. Publikumsfreundliche Schwimmwettkämpfe in Potsdam – das würde in Zukunft den Fokus auf das Schwimmen – und auch Wasserball – in der Landeshauptstadt noch einmal deutlich erweitern. (mit chw)

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