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Landeshauptstadt: Zur Wahl gestellt

Potsdam-Museum soll in Altes Rathaus ziehen – oder ins Brockesche Haus

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Innenstadt - Altes Rathaus oder Brockesches Haus – zwischen diesen beiden Standorten soll die Entscheidung für den künftigen Sitz des Potsdam-Museums fallen. Das empfahlen die Mitglieder des Kulturausschusses auf ihrer Sitzung am Donnerstagabend mehrheitlich. Grundlage dafür ist eine Analyse von vier möglichen Standorten, erstellt durch das Kulturamt der Stadt, die im Ausschuss durch Kultur-Fachbereichsleiterin Birgit-Katharine Seemann vorgestellt wurde.

Geprüft wurden in den vergangenen Wochen durch das Kulturamt neben dem Alten Rathaus und dem Brockeschen Haus in der Yorckstraße als mögliche Standorte auch die Große Stadtschule in der Friedrich-Ebert-Straße und der derzeitige Sitz des Potsdam-Museums in der Benkertstraße. Doch Stadtschule und Benkertstraße haben sich als ungeeignet erwiesen, so Seemann. In beiden Fällen sei es nicht möglich, die etwa 140 000 Objekte umfassende Sammlung des Museums zu fassen. Der Standort in der Benkertstraße mit seinem „Heimatstubencharakter“ sei daneben nur schwer zu vertreten als Repräsentanz für die Geschichte der Stadt. Bei der Prüfung der Alten Stadtschule musste man feststellen, dass Umbaumaßnahmen erforderlich wären, die denkmalrechtlich nicht „erlaubnisfähig“ seien, sagte Seemann. Zur Diskussion stehen so nur noch das Alte Rathaus und das Brockesche Haus, die auch Voraussetzungen für den Bau eines notwendigen Museumsshops und eines Cafés erfüllen. „Denn ein Museumsbesuch fängt erst an zu wirken, wenn man danach eine Tasse Kaffee trinkt“, erklärte Birgit-Katharine Seemann.

Für das Brockesche Haus in der Yorckstraße, auch als Brock“sches Palais bekannt, werden bis zu 20 Millionen Euro Kosten für die Komplettsanierung inklusive eines Neu- oder Anbaus veranschlagt. Eine notwendige Hüllen- und Gebäudesanierung des Alten Rathauses am Alten Markt soll dagegen nur 6,21 Millionen Euro kosten. Doch müsse im Falle einer Entscheidung für das Alte Rathaus auch mit einem Anbau gerechnet werden. „Über diese Kosten gibt es aber noch keine Informationen“, sagte Seemann. Hinzu komme, dass das Alte Rathaus derzeit vom „Potsdam Forum“ genutzt und bespielt werde und hier eine Lösung gefunden werden müsse.

Für Bedenken sorgte im Kulturausschuss ein möglicher Interessenkonflikt zwischen dem „Potsdam Forum“ und dem Potsdam-Museum. Für die weitere Auseinandersetzung mit der Standortanalyse müssten beide mit an den Tisch geholt werden, so die Ausschussmitglieder. Nur so könne verhindert werden, dass zukünftige Planungen an den eigentlichen Konzepten der Betreiber vorbei laufen. Auch der Förderverein des Potsdam–Museums e.V. signalisierte die Bereitschaft, an der weiteren Entwicklungsarbeit teilzunehmen.

„Ich befürchte, das Brockesche Haus als künftiger Museumsstandort ist für uns eine Nummer zu groß“, sagte Karin Schröter (PDS) zu den veranschlagten Kosten. Dagegen wurde gehalten, dass man sich nicht von der Summe für das Brockesche Haus schrecken lassen solle. Es müssten zuerst aussagekräftige Finanzierungskonzepte für beide Standorte vorliegen.

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