
© Jan Kuppert
Sport: Zurück bei Turbine
Tabea Kemme reist nach ihrem Länderspieldebüt mit Turbine Potsdam zum Meisterschaftsspiel nach Cloppenburg
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Vor drei Tagen stand Tabea Kemme noch im kroatischen Osijek mit dem Trikot der Deutschen Nationalmannschaft auf dem Platz, am Sonntag wird sie nun wieder im roten Turbine-Auswärtsdress auflaufen.
Die Abwehrspielerin des Fußball-Bundesligisten 1. FFC Turbine Potsdam gab in den letzten 14 Minuten des WM-Qualifikationsspiels gegen Kroatien am Mittwoch ihr Länderspieldebüt für die A-Nationalmannschaft. „Ich habe mich natürlich riesig gefreut“, sagt Kemme. „Schließlich war ich seit 2010 immer schon ab und an dabei. Dass es nun endlich auch zu einem kurzen Einsatz gekommen ist, freut mich und ist für mich ein schöner Abschluss des Jahres.“ Dennoch freue sie sich nach den 10 Tagen mit der Nationalmannschaft, nun auch wieder bei ihrem Potsdamer Team zu sein. Am Freitagabend trainierte die 21-Jährige noch einmal mit der Mannschaft, bevor es am Samstagmittag mit dem Bus nach Cloppenburg geht. Dort spielen die Potsdamerinnen am Sonntag um 11 Uhr beim derzeitigen Tabellenachten.
„Cloppenburg wird durch die letzten beiden Siege in Hoffenheim und im DFB-Pokal gegen Leverkusen topmotiviert in das Spiel gehen“, sagt Turbine-Trainer Bernd Schröder. Obwohl der Aufsteiger am Anfang der Saison als klarer Absteiger gehandelt wurde, stehen die Niedersächsinnen derzeit als Achter mit fünf Punkten Abstand auf den ersten Abstiegsplatz in der Tabelle gar nicht schlecht da. Dennoch ist das Ziel für die Turbinen ganz klar. „Gut spielen, ein gutes Ergebnis erzielen und Selbstvertrauen für das Frankfurt-Spiel tanken“, so Schröder. Der 71-Jährige warnt jedoch auch vor Überheblichkeit. „Wir müssen aus unserer Euphorie wieder heraus“, so Schröder, der damit den sensationellen Auswärtserfolg bei Olympique Lyon in der Champions League und den damit verbundenen Einzug ins Viertelfinale der Königsklasse meint. „Man denkt, man hat was erreicht, aber noch haben wir nichts in der Hand“, so Schröder. Deswegen hat er in den vergangenen zwei Wochen, in denen die Frauenfußball-Bundesliga durch die Länderspiele pausiert hatte, seine Mannschaft hart trainieren lassen. Dreimal täglich bat er die Spielerinnen zu den Einheiten. Dabei musste Schröder allerdings nicht nur auf Tabea Kemme verzichten, auch Pauline Bremer, die zu einem U19-Lehrgang war, und Antonia Göransson – mit der schwedische Nationalmannschaft unterwegs – konnten nicht am Training teilnehmen. „Ich denke, dass wir das Potenzial haben, in Cloppenburg einen klaren Sieg einzufahren und einen überzeugenden Auftritt – auch im Hinblick auf das Heimspiel am 8. Dezember gegen Frankfurt – zu zeigen“, sagt Schröder abschließend.
Ein bisschen Turbine-Atmosphäre erlebt Kemme dennoch während der Tage mit dem DFB-Team. Mit der jahrelang für Turbine Potsdam spielenden Anja Mittag teilte sich die Abwehrspezialistin bei ihren Stationen in der Slowakei, Kroatien und Wien ein Zimmer. „Das hat mich sehr an die Zeit erinnert, als Anja noch in Potsdam war“, sagt Kemme.
Luisa Müller
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