Sport: Zurück und doch schon weit weg Christoph Pawlazyk plant Comeback beim 1. VfL II
Wenn man so will, steht Christoph Pawlazyk dieser Tage als lebender Beweis dafür, wie schnelllebig es im leistungssportlich betriebenen Mannschaftssport häufig zugeht. „Ich bin selbst erschrocken darüber, wie groß der Abstand zur Mannschaft geworden ist“, sagt der 25-jährige Student der Wirtschaftswissenschaften, dessen Vertrag mit dem Handball-Zweitligisten 1.
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Wenn man so will, steht Christoph Pawlazyk dieser Tage als lebender Beweis dafür, wie schnelllebig es im leistungssportlich betriebenen Mannschaftssport häufig zugeht. „Ich bin selbst erschrocken darüber, wie groß der Abstand zur Mannschaft geworden ist“, sagt der 25-jährige Student der Wirtschaftswissenschaften, dessen Vertrag mit dem Handball-Zweitligisten 1. VfL Potsdam weiter Gültigkeit besitzt und der nach eigenem Bekunden nur dann in der Meisterschaftsrückrunde noch einmal ins Geschehen eingreifen wird, wenn „Not am Mann“ sein sollte und sich Rechtsaußen Sascha Kuhnigk verletzt.
Pawlazyk trug in der vergangenen Spielzeit nicht nur mit 106 geworfenen Toren zum Aufstieg des 1. VfL in die 2. Bundesliga bei. Es war auch und gerade die Fähigkeit, sich für den Erfolg zu quälen und die Mitspieler in kritischen Phasen zu motivieren, die den angehenden Wirtschaftsingenieur aus sportlicher Sicht so wertvoll machte. Wurde er wirklich vermisst, nachdem er sich am 9. September beim Warmmachen zum Bundesliga-Auftaktspiel gegen die SG Achim/Baden (22:22) einen Knorpelschaden am rechten Knie zuzog? In der Erinnerung lässt sich das schwer deuten. Fast scheint es, als hätten die vielen Sorgen und Probleme, mit denen sich der VfL in der Hinrunde herumschlagen musste, Pawlazyks Verletzungspech in der öffentlichen Wahrnehmung einfach überlagert.
Dem Auskurieren der Verletzung folgte ein spezielles, von Mannschaftsarzt Dr. Lutz Franz erstelltes Muskelaufbauprogramm. Vorgestern spielte „Pawel“, wie er gerufen wird, im Kírchsteigfeld mit der Truppe Fußball. „Ich bin erst einmal froh, keine Beschwerden mehr zu haben und plane meine sportliche Zukunft jetzt längerfristig“, erzählte er gestern. Der seit 1991 beim VfL Handball spielende Familienvater hat ein wirkliches Comeback erst für die kommende Saison angedacht. Aller Wahrscheinlichkeit wird Pawlazyk dann mit dem 1. VfL Potsdam II in der Oberliga Berlin-Brandenburg um Punkte spielen. Gemeinsam mit Alexander Haase gar? Der Ex-Trainer lacht auf Nachfrage und sagt, dass Derartiges für ihn derzeit „doch sehr weit weg“ sei.
Christoph Pawlazyk, der nach wie vor von den Möglichkeiten seines Vereins zum Klassenerhalt überzeugt ist, beginnt in Kürze mit dem Schreiben seiner Diplomarbeit. „Das hat jetzt Vorrang“, sagt er. Wie er es sagt, klingt schon sehr nach Normalität. Thomas Gantz
Thomas Gantz
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