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Sport: Zusammenrücken für den großen Wurf VfL-Handballer müssen den Ausfall Lars Melzers überspielen / Sonntag gegen den BFC Preussen

Der Albtraum eines Handballers kann so aussehen: schneller Gegenstoß, Abheben zum Sprungwurf bei zeitgleichem schmerzhaftem Kontakt mit dem Gegenspieler. Das zuvor schon fragile Kniegelenk von Lars Melzer überstand diese Belastungsprobe am vergangenen Sonnabend im Auftaktspiel des Handball-Regionalligisten 1.

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Der Albtraum eines Handballers kann so aussehen: schneller Gegenstoß, Abheben zum Sprungwurf bei zeitgleichem schmerzhaftem Kontakt mit dem Gegenspieler. Das zuvor schon fragile Kniegelenk von Lars Melzer überstand diese Belastungsprobe am vergangenen Sonnabend im Auftaktspiel des Handball-Regionalligisten 1.VfL Potsdam beim HSV Grimmen – die Potsdamer entschieden es mit 33:24 für sich – nicht unbeschadet. Wie berichtet, wird der 27-Jährige in diesem Jahr auf Grund eines diagnostizierten Knorpelschadens aller Wahrscheinlichkeit nach nicht mehr für die Potsdamer in Aktion treten können. „Für ihn persönlich ist dies eine mittlere Katastrophe. Er war gerade dabei, neben der bereits wieder erlangten Qualität als Spielmacher die eigene Torgefährlichkeit zurück zu gewinnen“, sagte VfL-Trainer Peter Melzer, der den sportlichen Entwicklungsweg des früheren Bundesligaspielers (USV Cottbus, Post Schwerin, Concordia Delitzsch) als Vater gefördert und geprägt hat.

Auch gestern waren sie beim VfL noch damit befasst, den Schock über das Missgeschick Lars Melzers zu überwinden und den Blick auf das anstehende Heimspiel gegen den Regionalliga-Aufsteiger BFC Preussen zu richten (Sonntag 16 Uhr, Sporthalle Heinrich-Mann-Allee). Die taktische Ausrichtung der Truppe muss abgeändert werden. Peter Melzer sprach gestern davon, die Mannschaft jetzt erst einmal so drehen und wenden zu müssen, dass sie am Sonntag Erfolg hat.

Dies wird schwer genug. Die Berliner, in deren Reihen mit den Bachmann-Brüdern Max und Paul (ehemals TSG Friesenheim) sowie Marc Pieper (Füchse Berlin) zweitligaerfahrene Spieler das Niveau mitbestimmen, werden in jedem Fall der erste echte Prüfstein für den VfL. Gegen den AMTV Hamburg führten sie zum Saisonstart zur Pause mit 17:7. Der Rest glich einem Austrudeln hin zum ungefährdeten 35:29-Endstand. Gegen den BFC Preussen wird ein Zusammenrücken der VfL-Leistungsträger um Victor Pohlack, Enrico Bolduan und Jörg Reimann unumgänglich.

Richtet sich der Blick weiter, wird das schnellstmögliche personelle Nachrüsten aktuell. Der angestrebte große Wurf, sprich der Wiederaufstieg in die 2. Bundesliga, erfordert Siege in Serie. Anfang Oktober stehen die anspruchsvollen Heimspiele gegen den DHK Flensborg (3.10.) und den HSV Insel Usedom (7.10.) an. Es ist wenig wahrscheinlich, dass bis dahin eine Art schnelle Ersatzlösung für die Position des Spielmachers gefunden worden ist.

Der VfL sucht intensiv und wird noch Geld in die Hand nehmen müssen, weil sich der Wert eines potenziellen Kandidaten aus dem Ausland durch die veränderte Situation des Vereins erhöht haben dürfte. „Die Sache ist sensibel, weil ein neuer Spieler auf dieser zentralen Position für unser Ziel sportlich und menschlich unbedingt zu uns passen muss“, wertet Enrico Bolduan. Vor der ersten wirklichen Standortbestimmung am kommenden Sonntag gegen den BFC Preussen ist Behauptungswillen gefragt. Peter Melzer: „Jammern hilft uns jetzt nicht weiter.“

Thomas Gantz

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