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Landeshauptstadt: Zusätzliche Unterstützung für Flüchtlinge

Asylbewerber mit eigenen Wohnungen sollen von der Stadt beraten werden

Von Katharina Wiechers

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Die Potsdamer Stadtverwaltung will Flüchtlinge, die in eigenen Wohnungen untergebracht sind, künftig besser unterstützen. Derzeit werde die Finanzierung von einer oder mehreren Sozialarbeiterstellen geprüft, sagte Potsdams Sozialbeigeordnete Elona Müller-Preinesberger (parteilos) den PNN. Damit sollen die Flüchtlinge bei Bedarf in praktischen Fragen zum Mietvertrag oder zur Energieversorgung, aber auch etwa bei familiären Problemen beraten werden. „Wir wollen verhindern, dass die Flüchtlinge alleine in der Wohnung nicht klarkommen und im schlimmsten Fall obdachlos werden“, sagte sie. Außerdem glaube sie, dass sich so das Verhältnis zu den Nachbarn positiv beeinflussen ließe. Die Finanzierung müsse aber erst von der Stadtverordnetenversammlung beschlossen werden. Wahrscheinlich bei der Sitzung im November werde das Thema auf die Tagesordnung kommen, sagte Müller-Preinesberger.

Entgegen anderslautenden Medienberichten sei bereits in der vergangenen Woche die weitere Finanzierung der bei der Diakonie angesiedelten Beratungsstelle zur Wohnungsvermittlung für Flüchtlinge abgesegnet worden, so die Sozialbeigeordnete. Diese sei wichtig, um den Asylbewerbern zu den ihnen zustehenden Wohnungen zu verhelfen und habe sich seit der Einführung bewährt. Davor hätten Flüchtlinge oft nicht gewusst, wie sie zum Beispiel an einen Wohnberechtigungsschein kommen. Es sei aber wichtig, dass viele in ihre eigenen vier Wände zögen – auch weil die Heimplätze für neu ankommende Flüchtlinge gebraucht würden. Schließlich landen immer mehr Aylbewerber im Brandenburger Erstaufnahmelager in Eisenhüttenstadt und müssen auf die Kommunen verteilt werden. Allein Potsdam muss der Quote zufolge in diesem Jahr 178 weitere Flüchtlinge aufnehmen – zusätzlich zu den derzeit 194.

Bislang habe die Stadt in diesem Jahr erst ein Drittel ihres Solls erfüllt, sagte Müller-Preinesberger. Diese 57 Flüchtlinge stammen hauptsächlich aus Tschetschenien (22) und Somalia (17). Außerdem kamen acht Syrer, fünf Afghanen, vier Kenianer und ein Flüchtling aus Kamerun 2013 nach Potsdam.

Um künftig mehr Platz für diese Menschen zu haben, will die Stadt vorübergehend Container in einem Waldstück am Industriegebiet Rehbrücke aufstellen. Es habe sich sonst kein geeignetes Grundstück gefunden, betonte Müller-Preinesberger erneut. Weiterhin gelte der Aufruf an die Bürger, der Stadt geeignete Liegenschaften zu melden. Ein solcher Vorschlag aus der Bevölkerung werde derzeit geprüft. Katharina Wiechers

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