Landeshauptstadt: Zuschlag am Paketschalter
Vier Postfilialen in Potsdam bieten einen neuen Service an: Versteigerung im Internet
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Vier Postfilialen in Potsdam bieten einen neuen Service an: Versteigerung im Internet Jetzt gibt es keine Ausreden mehr. Ausgeprägte Computerabneigung oder einfach fehlende Zeit als Entschuldigung dafür, noch immer nicht längst Überflüssiges aus dem eigenen Haushalt verkauft zu haben, gelten nicht länger. Die scheinbar unbegrenzten Möglichkeiten des Internethandels stehen jetzt jedem offen. Dafür reicht ein kurzer oder vielleicht auch etwas längerer Weg zur nächsten Postfiliale. „Flöte hin. Piepen her“, so einfach sollen Versteigerungen im Internet jetzt sein. Seit gestern bieten in Potsdam die Postfilialen am Platz der Einheit, in der Zeppelinstraße, in der Karl-Liebknecht-Straße und im „Stern-Center“ einen neuen Service an. Ob ungenutzte Küchenmaschine, altes Spielzeug oder andere Staubfänger: Was weg soll und vielleicht noch etwas Geld bringen kann, das erledigt jetzt die Post. Und das alles ist noch einfacher, als wenn man ein Paket verschicken möchte. „Wer etwas im Internet verkaufen möchte, der bringt es einfach zu uns an den Schalter“, erklärt Anke Baumann, Pressesprecherin der Post. Aus dem Schrank, in die Tasche und ab zur Post, selbst für die nötige und schützende Verpackung wird hier gesorgt. Außer Waffen, Lebensmittel und medizinischem „Gut“ kann alles was nicht schwerer als 20 Kilogramm ist und einen Karton von 60 mal 60 Zentimeter passt, von der Post in Verbindung mit dem weltweit größten Internetkaufhaus eBay zu Geld gemacht werden. Vorausgesetzt, es findet sich ein Käufer. „Für eine Grundgebühr von 9,95 Euro übernimmt die Post die ganze Arbeit“, so Anke Baumann. Der Verkäufer muss nur ein Auftragsformular mit seiner Anschrift und der Bankverbindung ausfüllen. Von der Post verpackt und verschickt, wird das „Schätzchen“ aus verschiedenen Perspektiven fotografiert und mit einem entsprechenden Text für sieben Tage bei eBay angeboten. „Der Startpreis liegt immer bei 1 Euro“, betont Anke Baumann. Denn höhere Startpreis sollen erfahrungsgemäß die Hemmschwelle bei den Bietern erhöhen. Hat sich innerhalb der ersten sieben Tage niemand entscheiden können, dann wird das „Schätzchen“ noch einmal für sieben Tage angeboten. Hat das gute Stück dann noch immer keinen neuen Besitzer gefunden, wird es kostenlos an den Verkäufer zurückgeschickt. Im Oktober hat die Post mit ihrem Auktionsservice in 26 Berliner Filialen begonnen. Ein Pilotprojekt, wie Anke Baumann erklärt. 550 Versteigerungen kann die Post seitdem verbuchen. Grund genug, um den Service nun auch auf Brandenburg zu übertragen. Neben den vier Potsdamer Filialen wird der Service jetzt auch in neun anderen Brandenburger Städten angeboten. Vor allem an Leute, die keinen Computer haben oder denen einfach die Zeit für das Einstellen der „Schätzchen“ im Internet fehlt, richtet sich das neue Angebot der Post. Ist der Verkauf geglückt, wird der Gewinn auf des Konto überwiesen. Abzüglich einer Erfolgsprovision von 20 Prozent und den, vom Verkaufspreis abhängigen eBay-Gebühren. So wird mancher doch etwas länger überlegen, bevor er sich auf den Weg zur nächsten Postfiliale macht. Denn die Wahrscheinlichkeit, sich hier eine goldene Nase zu verdienen, ist nicht gerade groß.
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