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Von Henner Mallwitz: Zuversicht trotz Niederlage

Babelsbergs Motor-Boxer unterlagen Hertha BSC zum Bundesligaauftakt knapp mit 11:13

Stand:

Auch eine Niederlage kann einen Auftakt nach Maß bedeuten. Denn was die Boxer des SV Motor Babelsberg als Bundesliga- Neuling am Samstagabend vor rund 600 Zuschauern gegen die favorisierten Herthaner aus Berlin boten, war durchaus sehenswert und ließ noch so manche Überraschung für den weiteren Ligaverlauf erahnen. Mit 11:13 mussten sich die Mannen um Coach und Manager Ralph Mantau am Ende zwar beugen – einige Entscheidungen hätten allerdings auch anders aussehen können.

Keinen Zweifel jedoch gab es am Highlight des Abends: Im abschließenden Schwergewichtskampf bezwang Babelsbergs Punktegarant Vitalius Subacius den Frankfurter Stefan Körber. Herthas tätowierter Hüne hatte den mehrfachen litauischen Meister vor einer Woche im Finale des Chemiepokals in Halle an der Saale knapp nach Punkten besiegt, so dass Subacius besonders heiß auf die Revanche war. Die gelang: Diesmal war der knappe Punktsieg auf seiner Seite. „Der Kampf lief nicht großartig anders als der in Halle“, sagte Subacius nach dem Fight. „Ich freue mich vor allem, dass ich den Fans in Babelsberg gezeigt habe, dass ich eigentlich auch der Sieger in Halle war.“

Neben Subacius konnten am Samstag zwei weitere Babelsberger ihre Kämpfe siegreich gestalten. Den Auftakt machte Marcel Schneider, der im Bantamgewicht bis 54 kg Hafid Bouji klar nach Punkten bezwang. Auch im zweiten Kampf des Abend gab es Punkte für die Gastgeber, denn Neuling Wilhelm Gratschow zeigte im Federgewicht bis 57 kg, wer Herr im Ring ist, und bezwang Bashir Hassan. Gegen den amtierenden EM-Dritten und aktuellen schwedischen Meister hatte im Vorfeld niemand einen Sieg eingeplant.

Dem Sieg folgte ein Totalausfall, denn vom Neuling Aurimas Naudzius hatten sich die Motor-Männer mehr erwartet. Gegen Eugen Burhardt sah der Trainingspartner von Vitalius Subacius nicht gut aus und unterlag klar. „Wir überlegen nun, ob wir ihn beim nächsten Mal in den Ring schicken“, sagte Mantau. „Denn das waren ganz klar Kopfprobleme beim ersten Bundesligaeinsatz.“ Diese hatte André Kurz im anschließenden Halbweltergewichtskampf (bis 64 kg) zwar nicht, doch man konnte ihm anmerken, dass er nicht in seiner angestammten Gewichtsklasse kämpfte. Als Ersatzmann für den verhinderten Sergej Haan unterlag er dem Polen Marcin Legowski zurecht.

Eine ganz knappe „Kiste“ war hingegen der Weltergewichtskampf (bis 69 kg) zwischen Motor-Neuling Rinat Karimov und dem erst kürzlich zum „Boxer des Jahres“ gewählten Jack Culcay-Keth. Der führte sich im Ring nämlich ganz und gar nicht als solcher auf. Bis zwei Sekunden vor dem Gong stand es noch 14:14, bis dem Berliner noch ein Punkt zuerkannt wurde. Auch dass Nick Hannig anschließend gegen Jörg „Rosi“ Rosomkiewicz im Mittelgewicht (bis 75 kg) zu Siegesehren kam, verstanden nicht viele, zumal der Berliner zwei Verwarnungen wegen Tiefschlags erhielt. Die Niederlage des Babelsberger Mannschaftskapitäns Anatolij Hoppe gegen René Krause im Halbschwergewicht (bis 81 kg) war da längst nicht mehr das Zünglein an der Waage.

Am 21. März empfangen die Babelsberger den BC Velbert. Und dann soll im Toyota-Autohaus ein Heimsieg her.

Henner Mallwitz

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