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Landeshauptstadt: Zuversichtlich, die Klasse „voll zu kriegen“

Neue und alte Berufsangebote am Oberstufenzentrum I – weniger Bauberufsklassen

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Es scheint sich mit den Jahren nicht viel geändert zu haben – immer noch wollen viele Mädchen Frisörin werden. Und die Jungs Mechaniker. Das sind die Erfahrungen von Hans Lück, Schulleiter des Oberstufenzentrums 1 (Technik) in der Jägerallee 23a. Am Sonnabend standen die Tore der Schule, die sich seit September 2002 im Baudenkmal „Garde-Ulanen-Kaserne“ befindet, für alle Interessierten weit offen. Viele Eltern nutzten die Chance, um ihren pubertären Kindern zu helfen, den richtigen beruflichen Weg einzuschlagen. „Sie wollen ihre Töchter und Söhne sinnvoll unterbringen“, hörte der Schulleiter immer wieder.

Insgesamt 1750 Schülerinnen und Schüler zwischen 16 und 20 Jahren werden in der Jägerallee auf unterschiedlichen Bildungswegen begleitet, in neun verschiedenen Berufsgruppen. Ein Selbstläufer, sagt Lück, sei die zweijährige Fachoberschule, wo Abgänger der 10. Klasse mit Fachoberschulreife einen Berufsabschluss machen können. Bei den Friseuren würden jedes Jahr drei Parallelklassen geführt. Starke Einbrüche gab es aufgrund der wirtschaftlichen Situation im Lande in den Bauberufen. Von ehemals sieben würde jetzt nur noch eine Klasse gefüllt, weil die Aufträge in der Wirtschaft und so die Lehrstellen fehlten.

Auch deshalb war die Neugier beim Tag der offenen Tür groß, Genaueres über die neue Ausbildung zum denkmaltechnischen Assistenten zu erfahren. Der Startschuss fällt mit Beginn des Schuljahres im August 2006 und Fachkonferenzleiterin Ute Wendland ist zuversichtlich, „die Klasse voll zu kriegen“. Nicht nur Jungs interessierten sich für die zweijährige Ausbildung (Voraussetzung mindestens Fachoberschulreife). Das Erhalten und Modernisieren alter Gebäude birgt ja gerade in Potsdam und Umgebung eine nicht zu übersehende Perspektive und Herausforderung. „Das Interesse an alten Gebäuden in Verbindung mit moderner Foto- und Videotechnik begreifen auch viele Mädchen als Herausforderung“, freute sich Ute Wendland. Die späteren Einsatzmöglichkeiten seien breit gefächert.

Beim Rundgang in den historischen Gemäuern, die mit modernster Technik zukunftsorientiert ausgestattet sind, präsentierten im Fotolabor zwei Lehrlinge stolz ihre neue Digitalkamera – zwei junge Frauen. Es scheint sich in punkto Berufswunsch doch etwas zu ändern. jut

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