Landeshauptstadt: Zuwachs für evangelisches Schul-Internat
Hermannswerder - Wer auf Hermannswerder baut, muss einen Spagat zwischen den Ansprüchen der Denkmalpflege und den modernen Erfordernissen machen. Diese Erfahrung musste auch Architekten Stephan Heinlein beim Bau des Internats für das Evangelische Gymnasium machen.
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Hermannswerder - Wer auf Hermannswerder baut, muss einen Spagat zwischen den Ansprüchen der Denkmalpflege und den modernen Erfordernissen machen. Diese Erfahrung musste auch Architekten Stephan Heinlein beim Bau des Internats für das Evangelische Gymnasium machen. Nach dem ersten Bauabschnitt im Januar, feierte die Hoffbauer gGmbH als Bauherr gestern die Einweihung des zweiten.
Der Spagat scheint gelungen. Auf dem am Ende des 19. Jahrhunderts gebauten Wirtschaftshof entsteht ein Internats-Campus, der sich harmonisch in die historische Bausubstanz einfügt. Von der Straße aus ist der Eingriff kaum zu erkennen, zumal die zum Ensemble gehörende alte Scheune noch unberührt ist. Und auf der Hofseite dominiert neben dem beigefarbenen Putz der Klinkerstein. Die neuen Fensterrahmen setzen sich dunkel-olivgrün von der hellen Fassade ab.
Zwölf neue Doppel- und Dreibettzimmer mit jeweils über 20 Quadratmetern Wohnfläche sind im neuen Haus entstanden. Dazu kommen Sanitär-, Gemeinschafts- und Andachtsräume und sogar ein Übungsraum für die Musik-Band. Die neuen Häuser sind nach Baumarten benannt. Das im Januar eingeweihte heißt „Esche“ und das gestern übergebene „Robinie“. Das Internat hat jetzt eine Kapazität von 60 Plätzen. Insgesamt liegen die Investitionskosten bei 1,8 Millionen Euro. Nach Auskunft des Schulleiters des Evangelischen Gymnasiums, Uwe Eisentraut, beträgt die Höhe des „Schulgeldes“ einschließlich Verpflegung und Internats-Unterkunft 1290 Euro monatlich. In Einzelfällen vergibt die Hoffbauer-Stiftung Stipendien. Ab der Klasse 10 können Schüler Bafög beantragen. Das Internat auf der Insel, die ein Flächendenkmal ist, bietet fast den Komfort eines modernen Apartmenthauses. Dazu gehören zum Beispiel die Terrassen, die praktisch einen nahtlosen Übergang von der Studierstube zur Natur darstellen.
Es ist das einzige evangelische Schulinternat im Land Brandenburg. Dieses habe laut Hoffbauer gGmbH eine besondere Bedeutung, weil viele Eltern und Schüler im ländlichen Raum auf Grund der aktuellen schulpolitischen Umgestaltungen auf der Suche nach qualifizierten Bildungsangeboten seien. G. Schenke
G. Schenke
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