Landeshauptstadt: Zwangsheirat: Gerichtsurteil akzeptiert
Ein 48 Jahre alter Potsdamer hat seine Verurteilung wegen Zwangsheirat und Körperverletzung seiner Tochter akzeptiert. Am Dienstag zog der gebürtige Türke seine Berufung vor dem Landgericht Potsdam zurück, wie eine Justizsprecherin am Mittwoch bestätigte.
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Ein 48 Jahre alter Potsdamer hat seine Verurteilung wegen Zwangsheirat und Körperverletzung seiner Tochter akzeptiert. Am Dienstag zog der gebürtige Türke seine Berufung vor dem Landgericht Potsdam zurück, wie eine Justizsprecherin am Mittwoch bestätigte.
Der Mann aus der Brandenburger Vorstadt wurde im Dezember 2014 vom Amtsgericht Potsdam zu einer Bewährungsstrafe von einem Jahr verurteilt, weil er Mitte 2012 seine damals 19 Jahre alte Tochter gezwungen hatte, den Sohn eines Freundes im türkischen Konsulat in Berlin zu heiraten – einige Monate später flüchtete sie in ein Frauenhaus (PNN berichteten). Gegen das Urteil legte der Mann zunächst Rechtsmittel ein. Schon zuvor hatte sich die Wahrheitsfindung über Monate hingezogen, etwa weil verschiedene Gutachten eingeholt werden mussten. Andere Familienmitglieder hatten noch versucht, den Vater zu entlasten.
Die junge Frau lebt heute an einem unbekannten Ort und hat keinen Kontakt mehr zu ihrer Familie. Das Gericht hatte dem Mann als Bewährungsauflage verboten, seine Tochter zu kontaktieren. Der Prozess war der erste Fall, in dem es um eine Zwangsheirat in Potsdam ging. HK
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