Landeshauptstadt: Zwei Beutel voll Denare
Potsdamer Münzfreunde begingen mit einer Ausstellung im Alten Rathaus ihr 40-jähriges Bestehen
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Innenstadt - Im Alten Rathaus hatten die Potsdamer Münzfreunde ihre Schätze ausgebreitet. Vom Dukaten, der 1701 zur Königskrönung Friedrichs I. geschlagen worden war, über die anlässlich der Aufnahme religiös verfolgter Salzburger 1732 geprägten Gedenkmedaille, eine Sammlung zu Zeppelin und Luftschiffhafen, Potsdamer Notgeld aus der Inflation bis hin zu den Geldscheinen der DDR-Zeit reichten die Kollektionen.
Nicht ausgespart blieben die Versuche des Potsdamer Vereins „Agaphi“, durch eine Sondermünze, dann einen Spendenorden den Aufbau der Garnisonkirche zu unterstützen.
Anlass der Ausstellung war das Jubiläum der Potsdamer Münzfreunde. Bescheiden führen sie ihren Verein auf die Fachgruppe Numismatik zurück, die 1966 im Kulturbund gegründet wurde. Eigentlich könnten sie viel weiter in die Stadtgeschichte blicken, denn schon 1903 wird ein Potsdamer Münzsammlerverein erwähnt. Doch die etwa 30 Mitglieder um Jochen Töpfer, der den Verein seit 1981 führt, sammeln nicht nur und gestalten Ausstellungen, sie können auch auf bemerkenswerte Forschungsergebnisse verweisen. So hat Dr. Hans-Dieter Dannenberg als Spezialist für brandenburgische Denare (zweiseitig geprägte Silberpfennige) unter anderem den 1989 auf dem Alten Markt ausgegrabenen Münzfund wissenschaftlich bearbeitet. Vor 640 Jahren hatte dort ein Bewohner in zwei Stoffbeuteln mehr als 500 Denare und 85 böhmische Groschen versteckt. Ein Denar besaß die Kaufkraft von etwa 1,5 bis 2 Euro.
Zum 40-jährigen Jubiläum haben die Münzfreunde eine Potsdam-Medaille herausgebracht, die auf der Vorderseite Baudenkmale am Alten Markt zeigt und auf der Rückseite die Porträts brandenburgisch-preußischer Herrscher, die sich besonders um den Ausbau Potsdams verdient gemacht haben. Außerdem ist ein Jubiläumsheft mit Erinnerungen und numismatischen Fachbeiträgen erschienen. E. Hoh
Die Münzfreunde treffen sich an jedem dritten Sonntag im Monat um 10 Uhr im Alten Rathaus. Der Verein ist unter Tel.: (0331) 878784 zu erreichen.
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