Landeshauptstadt: Zwei Bewerber für Villa
Juristische Bedenken bei Vergabe der „Villa Grenzenlos“
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Juristische Bedenken bei Vergabe der „Villa Grenzenlos“ Babelsberg – Zwei Vereine bewerben sich derzeit mit unterschiedlichen Konzepten um die Trägerschaft der Villa Grenzenlos in Babelsberg. Während der Berlin-Brandenburgische Auslandsgesellschaft e.V. (BBAG) das bisherige Konzept einer Stadtteil-Volkshochschule teilweise übernehmen will, möchte der Brandenburgische Verein für Weltoffenheit und Menschenwürde e.V. neue Wege gehen. Die Übergabe des Begegnungshauses von der Stadt an einen freien Träger, geplant zum 1. Januar 2005, könnte sich jedoch verzögern. Da die Stadt nahezu zeitgleich sowohl mit einem offiziellen Ausschreibungsverfahren als auch mit einem Gutachterausschuss einen neuen Betreiber gesucht hat, sollen nach einer Mitteilung der Verwaltung nun zuerst mögliche juristische Konsequenzen geklärt werden, die aus der Vergabe an einen der Bewerber resultieren könnten. Ungewiss ist, ob eines der beiden Verfahren bindender für die Erteilung des Zuschlages ist. Kilian Kindelberger, Geschäftsführer der BBAG, nennt den Erhalt des interkulturellen Gedankens des Begegenungszentrums als ein wichtiges Anliegen. Bestehende Angebote sollen teilweise erhalten bleiben, der Integrationsansatz verstärkt werden und wieder „ein Schwenk hin zum jüdischen Charakter der Villa“ erfolgen. Problematisch gestalte sich die Übernahme des Personals. „Das ist ein schwieriges und wichtiges Thema“, sagte Kindelberger. Er sieht aufgrund der Personalkosten, die höher lägen als die Zuschüsse der Stadt und die momentanen Einnahmen des Hauses zusammen, die Übernahme der kompletten Belegschaft als nicht möglich an. Ähnlich bezüglich des Personals äußerte sich der Brandenburgische Verein für Weltoffenheit und Menschenwürde e.V., der auch das Kulturprojekt Al Globe unterhält. Die Villa Grenzenlos wurde Ende 2003 u. a. durch die finanzielle Hilfe eines Freundeskreises um TV-Moderatorin Ulla Kock am Brink am Leben erhalten. In spektakulären Spendenaktionen wurde das Haus vor der Schließung bewahrt. Jan Brunzlow
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