Sport: Zwei Chancen, zwei Tore,– zweite Runde
Fußball-Oberligist Babelsberg 03 bezwang im DFB-Pokal gestern daheim Zweitligist Hansa Rostock 2:1
Stand:
Am Ende kannte der Jubel keine Grenzen: Babelsbergs Oberliga-Kicker tanzten im Kreis, warfen sich vor den Fans auf den Boden und liefen glückselig durchs heimische Karl-Liebknecht-Stadion. Ja, sie hatten es geschafft – sie warfen gestern vor 6816 Zuschauern im DFB-Pokal den favorisierten Zweitligisten FC Hansa Rostock aus dem Rennen. Durch ein jederzeit verdientes 2:1 (1:0) zog der SV Babelsberg 03 in die 2. Pokal- Hauptrunde ein, in der er 104 000 Euro vom Deutschen Fußball-Bund kassieren und auf einen namhaften Gegner hoffen kann, gegen den er am 24./25. Oktober erneut Heimvorteil haben wird. „Ich bin sehr stolz auf meine Jungs“, meinte später Trainer Rastislav Hodul.“
Die Nulldreier, bei denen Stürmer Yaw Donkor wegen eines Trauerfalls in seiner Familie im Aufgebot fehlte, befolgten vom Anpfiff weg die Vorgabe ihres Coaches, agierten sehr defensiv und ließen Hansa kommen. Die Gäste – ohne den wegen Adduktorenproblemen pausierenden Stefan Beinlich – schlugen erwartungsgemäß die technisch feinere Klinge, doch der SVB hielt kämpferisch dagegen und gewann mehr und mehr selbst an Kontur. Mehr als 20 Minuten vergingen, ehe der erste Torschuss der Partie zu registrieren war: René Tretschok zog von der Mittellinie ab, doch Rostocks weit vorm Tor stehender Keeper Mathias Schober meisterte seinen Weitschuss (23.). Hansa erhöhte den Druck, ohne jedoch Zählbares zu erreichen. Anders auf der anderen Seite: Nachdem Tobias Rathgeb Babelsbergs starken Abwehrspieler Maik Neumann nahe des eigenen Strafraums gefoult hatte, legte sich Jan Mutschler das Leder zurecht, guckte – und jagte den Ball von halbrechts in Rostocks kurze Ecke zum 1:0 (34.). Ein Tor wie aus dem Nichts, das den Platzherren zusätzliche Kräfte verlieh. Glück hatte Nulldrei allerdings, als Schiedsrichter Aytekin (Nürnberg) bei einem Rettungsversuch Carsten Buschs dessen Foulspiel gegen Amir Shapourzadeh übersah und nicht pfiff
„In der Halbzeitpause haben wir uns noch einmal richtig gepusht“, erzählte später Pokalheld Mutschler, der ebenso wie die komplette Babelsberger Abwehr gestern ein großes Spiel bot. „Jan hat heute sehr gut gespielt“, lobte auch Hodul und befand: „Unsere Viererkette hat heute ihre Feuerprobe bestanden.“ Immer wieder waren die Nulldreier zur Stelle, wenn der Zweitligist seine Chancen suchte. Wie man dies erfolgreich tut, zeigte ihm Babelsberg: Mutschler schickte links Patrick Moritz, der umspielte noch Tim Sebastian, zog in den Strafraum, legte sich den Ball auf seinen rechten Fuß und zirkelte ihn hoch ins lange rechte Eck – 2:0 (66.)! Das Liebknecht-Stadion stand Kopf, etliche Rostocker auf dem Rasen schüttelten nur ihre Köpfe. Zwar gelang den Hanseaten noch der Anschlusstreffer, als der eingewechselte Zafer Yelen einen 22-Meter- Freistoß in die Nulldrei-Maschen zirkelte (69.), mehr aber ließen die Gastgeber gestern nicht zu.
„Riesenkompliment an meine Mannschaft. Wie sie fightete, war toll“, erklärte Patrick Moritz nach dem Abpfiff, während Hansa-Schlussmann Mathias Schober konstatierte: „Bei uns ist heute nichts richtig gelaufen.“ Rostocks Trainer Frank Pagelsdorf erklärte die Gründe für das Scheitern seiner Truppe kurz und bündig: „Wir konnten uns offensiv nicht entscheidend durchsetzen, Babelsberg dagegen hatte mit zwei Schüssen und zwei Toren eine sehr gute Quote.“
Babelsberg: Busch; Neumann, Neubert, Laars, Rudolph; Lukac (90. Vukadin), Zenk (85. Hartwig), Moritz, Tretschok, Mutschler; Ben-Hatira (74. Littmann).
Rostock: Schober; Stein, Sebastian, Gledson, Rahn; Bülow; Rydlewicz, Hansen (46. Schied), Rathgeb (62. Yelen); Shapourzadeh, Kern.
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