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Auf dieser Brache in der Leiblstraße sollen zwei Fünfgeschosser errichtet werden  ein krasser Gegensatz zu den im Hintergrund erkennbaren Reihenhäusern.

© Andreas Klaer

Von Peer Straube: Zwei Fünfgeschosser auf Sumpfland

Wohnprojekt in der Leiblstraße erntet Kritik / Hochtief will in der Berliner Straße ab Jahresende bauen

Von Peer Straube

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Innenstadt/Berliner Vorstadt - Einst floss dort ein kleiner Stichkanal. Er führte vom Bassin zum Heiligen See. Den Kanal gibt es längst nicht mehr, doch das kleine Stückchen historisch unbebautes, torfiges Sumpfland in der Leiblstraße sorgt heuer für Aufregung.

Es geht um die Brache zwischen dem Eckhaus Hebbelstraße und dem Seniorenheim an der Thomastraße. Zwei miteinander verbundene fünfgeschossige Wohnhäuser sollen dort entstehen, in „eher kubisch ausgerichteter Struktur“, wie es Stadtplanungschef Andreas Goetzmann am Dienstagabend im Bauausschuss formulierte. Nun hat sich der Ausschuss bekanntlich geschworen, nicht mehr die „Architekturpolizei“ zu spielen, doch ein „Oh, Gott“ oder ein „Entsetzlich“ entfuhr manchem dennoch.

Zwei verschiedene Investoren seien die Bauherren, sagte Goetzmann, noch sei das Vorhaben nicht genehmigungsfähig. Man debattiere noch über Traufhöhen und andere Details. Insgesamt orientiere sich die Bebauung am repräsentativen Eckhaus zur Hebbelstraße. Allerdings trifft das wohl eher auf die Höhe zu. Auch über die für den Stellplatznachweis nötige Tiefgarage wird noch gerungen. Die Bauträger hätten „erhebliche Scheu“, damit komplett „unter die Erde zu gehen“. Schließlich sei das Gelände eben „tief versumpft“.

Saskia Hüneke (B ’90/Grüne) konnte schließlich doch nicht an sich halten. Dass ein Gebäude ein wenig hinter das andere zurückspringt, sei städtebaulich „außerordentlich unglücklich“. In der „kleinen, feinen Leiblstraße“ entstehe nun eine „völlig neue Straßenseite“, die „rumwackele, vor- und zurückspringe“ und schließlich in ihrer Massigkeit keinen Bezug auf die umgebende, eher kleinteilige Bebauung mit Reihenhäusern nehme.

Bei einem anderen Großbauvorhaben besteht ebenfalls noch Abstimmungsbedarf. Wie berichtet, wollte Hochtief in der Berliner Straße neben dem ehemaligen Bundesvermögensamt zwei Fünfgeschosser errichten, in denen ein Ärztehaus und ein Hotel untergebracht werden sollten. Aus dem Hotel ist inzwischen ein reines Wohnhaus geworden, bestätigte das Unternehmen gestern den PNN. Geplant seien nun Maisonette- und Penthouse-Wohnungen und etwas Gewerbe. Mit dem Baubeginn sei zum Jahreswechsel zu rechnen, hieß es.

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