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Landeshauptstadt: Zwei Leidenschaften: Senioren und Sansibar

LEUTE IN POTSDAM „Stenotypistin“ war ihre erste Ausbildung. Ingrid Püschel klingt fast verlegen, wenn sie diesen Beruf nennt: „Das wird heute ja alles ganz anders genannt“, schiebt sie halb entschuldigend hinterher.

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LEUTE IN POTSDAM „Stenotypistin“ war ihre erste Ausbildung. Ingrid Püschel klingt fast verlegen, wenn sie diesen Beruf nennt: „Das wird heute ja alles ganz anders genannt“, schiebt sie halb entschuldigend hinterher. Den Sekretärinnen-Job ließ sie aber hinter sich, um Diplom-Gesellschaftswissenschaftlerin zu werden. Als solche lehrte sie an der Akademie für Staat und Recht in Babelsberg. Zuvor schon hatte sie als Unterstufenlehrerin gearbeitet. Von hier sei der Schritt zu dem, was sie dann machte, nicht mehr weit gewesen. Püschel kümmerte sich bis letzte Woche um die Belange von Senioren in der Stadtverwaltung: „Den Kindern in der Schule musste ich helfen, um sie auf den Weg zu bringen. Die Arbeit für die Senioren ist gar nicht so anders. Die alten Menschen brauchen auch viel Hilfe bei Dingen, die sie selbst nicht können.“ Sie weiß, dass es normal ist, dass mit zunehmendem Alter die Beschäftigung mit neuen Inhalten oft nachlässt. Aber nicht zwangsläufig, wie sie findet. Deshalb engagiert sich die Potsdamerin auch ehrenamtlich in der Seniorenarbeit. Sie ist Vorstandsvorsitzende der seit 1994 bestehenden Seniorenfreizeitstätte „Zentrum Ost“, in der sich unter anderem Sportgruppen treffen, Kaffeenachmittage oder politische Diskussionen veranstaltet werden. „Ich bin wie die Unternehmerin dieser kleinen Einrichtung“, sagt Püschel und zählt in einer langen Reihe auf, worum sie sich kümmert. Dazu gehört die Einarbeitung der ehrenamtlichen Mitarbeiter genauso wie die Verwaltung der anfallenden Kosten. Das Organisieren von Veranstaltungen ist sie durch ihre langjährige Tätigkeit in der Stadt ohnehin gewohnt. Ihre Aufgaben im Verwaltungsbereich werden jetzt auf mehrere Schultern verteilt. Die Seniorenarbeit war Püschels Traumjob. Ihre Arbeit in der Stadtverwaltung hörte jetzt jedoch aufgrund einer Teilzeitregelung auf. Ingrid Püschel ist erst 59 Jahre jung. Wird sie sich langweilen? „Ich werde dann selbst endlich mal an einigen der Veranstaltungen teilnehmen können, die ich bisher nur organisierte.“ Und wenn ihr Engagement im Freizeit-Zentrum es zulässt, möchte die eingefleischte Babelsbergerin mal wieder in ihre „zweite Heimat“ reisen: nach Sansibar. Giuseppe Pitronaci

Giuseppe Pitronaci

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