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Sport: Zwei Meistertitel, doch kein WM-Ticket

Claudia Hoffmann und Antje Möldner in Erfurt vorn

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Nun bleibt Claudia Hoffmann nur noch das Prinzip Hoffnung. Die 24-jährige Läuferin des SC Potsdam wurde gestern in Erfurt wie erwartet Deutsche Meisterin über 400 Meter, verpasste mit ihrer Siegerzeit von 52,40 Sekunden aber erneut die vom Deutschen Leichtathletik-Verband (DLV) geforderte Normzeit von 51,50 Sekunden, um bei den diesjährigen Weltmeisterschaften in Osaka allein die Stadionrunde laufen zu dürfen. „Ich muss mir keinen Vorwurf machen. Der Titel war Pflicht, mehr war heute nicht möglich. Die Bedingungen hier in Erfurt haben es einfach nicht hergegeben“, sagte Hoffmann den PNN nach der Siegerehrung. „Am Samstag hat es bei unserem Vorlauf in Strömen geregnet, heute hatten wir ordentlichen Wind.“ Nun hoffen die Potsdamerin und ihr Trainer Frank Möller („Bei besseren Bedingungen wäre heute für Claudia mehr drin gewesen.“), dass der DLV zumindest eine 400-Meter-Staffel zur WM nach Japan schickt. „Der DLV“, erzählte Hoffmann, „hat das vor. Am morgigen Montag soll darüber entschieden werden. Mein Einzel-Start ist zwar vom Tisch, aber ich hoffe weiter auf meine Chance zumindest mit der Staffel.“ Als Potsdamer WM-Starter stehen bisher die beiden Geherinnen Melanie Seeger und Sabine Zimmer fest, die in Erfurt nicht antraten.

Neben Claudia Hoffmann erlief gestern auch Antje Möldner Gold für Potsdam. Über 1500 Meter ließ die Titelverteidigerin vom Start weg nichts anbrennen. Sie kontrollierte das Feld von der Spitze weg, hatte zwei Runden vor Schluss schon 20 Meter Vorsprung und brachte in 4:16,12 Minuten den Titel sicher unter Dach und Fach – vor ihrer Klubkameradin Katrin Trauth (4:22,33). „Man muss gleich Druck machen, um zu gewinnen“, nannte die Polizeimeisterin, die in dieser Woche auch bei den Deutschen Polizei-Meisterschaften in Immenhausen antreten wird, später ihr Erfolgsrezept. „Und meine Zeit war angesichts des Gegenwindes und meines Alleingangs auch okay.“ Trauths zweiten Platz vor der Heilbronnerin Denise Krebs (4:23,60) nannte Möldner „super und für mich überraschend.“ Sie hätte eher mit Kerstin Werner hinter sich gerechnet; die Wattenscheiderin, anfangs noch in ihrem Windschatten, gab später aber auf.

Ebenfalls über Silber freuen konnte sich Hochspringerin Annett Engel. Nach ihrem unbefriedigenden Auftritt bei den U23-EM, bei denen sie mit 1,81 m in der Qualifikation hängen geblieben war, übersprang die 20-Jährige am Samstag 1,93 Meter, wobei sie sich erst im Stechen der Frankfurterin Ariane Friedrich beugen mussten. Beide hatten bei der gleichen Anzahl an Versuchen die gleiche Höhe geschafft und die 1,95 Meter gerissen, ehe sich Friedrich doch noch durchsetzte. „Das war das erste Stechen für mich und sehr nervenaufreibend“, berichtete die Potsdamerin, die mit ihrem Sprung über die 1,93 Meter „selbst nicht gerechnet hatte“, wie sie sagte. „Diese Silbermedaille versöhnt mich doch wieder ein bisschen mit Debrecen.“

Gleiches gilt für Martin Conrad, der sich gestern über 800 Meter die Bronzemedaille erlief. „Dabei hätte es sogar noch mehr sein können, wenn ich meinen Endspurt ein bisschen eher angezogen hätte“, meinte Conrad, der in 1:48,66 Minuten Moritz Höft (LG Nord Berlin/1:48.30) und René Herms (LG Braunschweig/1:48.61) den Vortritt lassen musste. „Beim Bayer-Meeting am 10. August in Leverkusen will ich nun noch meine persönliche Bestzeit von 1:47:31 verbessern“, kündigte der 21-Jährige an.

Bronze für den SC Potsdam gab es auch im 800-Meter-Rennen der Frauen durch Agata Strausa (2:06,69) und im 5000-Meter-Bahngehen durch Sonja Birkemeyer (24:19,33), während Geher Maik Berger über 10 000 Meter in 43:14,10 Minuten ebenso Vierter wurde wie gestern die Potsdamer 4mal-400-Meter-Staffel mit Björn Leow, Martin Conrad, Tobias Schneider und Guido Dannehl (3:11,98).

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