Von Peer Straube: Zwei neue Wohnquartiere in Babelsberg
Stadtkontor startet Bauherren-Gemeinschaftsprojekte am Horstweg und in der Gartenstraße
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Babelsberg - Das Prinzip der Bauherrengemeinschaft macht weiter Schule. Nach den Projekten in der Webergasse und rund um die alte Brauerei in Alt Nowawes startet das Babelsberger Stadtkontor nun zwei weitere Vorhaben. Insgesamt sollen an den Standorten Horstweg / Dieselstraße und Garten- / Prager Straße rund 190 Wohnungen entstehen. Das kündigte Stadtkontorchef Rainer Baatz am gestrigen Freitag vor Journalisten an.
Zwölf Doppelhaushälften sollen auf einem Grundstück an der Ecke Garten- und Prager Straße entstehen. Die Ausschreibung hat Stadtkontor auf seiner Homepage im Internet bereits gestartet. Zwei Größen gibt es zur Auswahl – ein Haus mit 124 Quadratmetern Wohnfläche ohne Keller kostet 293 000 Euro, für ein 136-Quadratmeter-Haus werden etwas über 300 000 Euro fällig. Die dazugehörigen Grundstücke sind mit 275 bis 340 Quadratmetern eher klein. Es gebe bereits einige Interessenten, sagte Baatz. Da die Baugenehmigung bereits vorliegt, sei mit einem Baubeginn noch in diesem Jahr zu rechnen. Hinzu kommen an der Front der Gartenstraße zwei drei- bis viergeschossige Mehrfamilienhäuser mit rund 18 Wohnungen – dieses Paket ist bereits verkauft.
Am Horstweg sind die Planungen noch nicht so weit. Dort sind laut Baatz 90 Wohnungen geplant. Sie verteilen sich zum einen auf 18 Doppelhäuser mit einer Größe von etwa 185 Quadratmetern Wohnfläche. Für deren Erschließung soll die Dieselstraße über den Horstweg in östlicher Richtung verlängert werden. Als „Abschirmung“ für die Häuslebauer wird am Horstweg ein Fünfgeschosser errichtet, in dem neben Wohnungen auch Gewerbe untergebracht werden soll. Außerdem entstehen zwei Dreigeschosser auf der anderen Seite der verlängerten Dieselstraße. Auf dem gesamten Grundstück befanden sich bis vor Kurzem Kleingärten, inzwischen ist das Gelände beräumt. Der Wegfall der Parzellen ist allerdings seit Jahren beschlossene Sache, weil die fraglichen Flächen zum Entwicklungsgebiet Babelsberg gehören, das vom Stadtkontor als Gewerbestandort entwickelt wird – seit fast genau 15 Jahren. Nach schleppendem Beginn hat sich das Areal inzwischen gemausert. 2014 rechne er mit einem Abschluss der Entwicklungsmaßnahme, sagte Baatz. Verlust werde nicht gemacht. Derzeit ist die Maßnahme sogar eine halbe Million Euro im Plus.
11,3 Millionen Euro pumpte das Land zwischen 1996 und 2004 als Förderung in das Areal. Mit diesem Geld hat das Stadtkontor die Erschließung bezahlt, etwa die Anbindung der Rudolf-Moos- Straße an die Nuthestraße. Bodenneuordnungen fanden statt, laut Baatz auch „zwei, drei kleinere Enteignungen“ – ein Mittel, das das besondere Städtebaurecht erlaubt, das in einem Entwicklungsgebiet gilt. Stadtkontor kaufte Grundstücke und verkaufte sie erschlossen – 23 Unternehmen haben inzwischen Land erworben, vornehmlich aus der Auto- und der Baubranche. Nur noch drei große Grundstücke seien aktuell zu haben, sagte Projektleiterin Kerstin Zwirn. 1300 Quadratmeter an der Walter-Klausch-Straße, 1200 Quadratmeter an der Gartenstraße und 12 000 Quadratmeter an der Ahornstraße. Die sind allerdings reserviert für Ansiedlungen aus der Medienbranche. Bekanntlich wollen Stadt und Land gemeinsam mit den Protagonisten der Medienstadt und dem Eigentümer Maximum südlich der Großbeerenstraße eine zweite Medienstadt errichten – als Teil des Entwicklungsgebietes.
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