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Landeshauptstadt: Zwei Pfeiler zur Grundsteinlegung

Garnisonkirche: Erste Teile des Fundaments frei gelegt / Bis Jahresende entsteht Torbogen

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Garnisonkirche: Erste Teile des Fundaments frei gelegt / Bis Jahresende entsteht Torbogen Von Michael Erbach Innenstadt – Das Projekt Wiederaufbau der Garnisonkirche ist in eine neue Phase getreten: Gestern begannen erste Bodenuntersuchungen im Bereich des Fundaments. Ziel sei es, zentimetergenau den Standort der Kirche zu erkunden, sagte der Architekt Andreas Kitschke, Vorstandsmitglied der Fördergesellschaft für den Wiederaufbau (FWG), gestern den PNN. Ziel sei es, am 14. April mit der Grundsteinlegung für den Wiederaufbau der Barockkirche bereits zwei Innenpfeiler der früheren Heilig-Kreuz-Kapelle am Fuß des Garnisonkirchturms bis zu einer Höhe von 1,50 Meter zu errichten. In einen der Pfeiler soll dann die Kassette mit der Urkunde der Grundsteinlegung eingemauert werden, so Kitschke. Für die Errichtung der Säulen aus rotem Ziegelstein habe bereits die Genehmigungsplanung begonnen. Im Laufe des Jahres soll auch der Bogen über den beiden Säulen geschaffen werden. Damit würde an der Breiten Straße ein neun Meter hoher Torbogen als erstes kleines Teilstück der Kirche weithin sichtbar entstehen. Ursprünglich war nur von einer symbolischen Grundsteinlegung für die Kirche die Rede gewesen. Doch vor etwa zwei Wochen sei die Idee gereift, „doch etwas baulich Konkretes zur Grundsteinlegung vorzuweisen“, sagte Kitschke. „Wir müssen dafür aber punktgenau ausmessen, denn von den ersten Pfeilern hängt der ganze Restbau ab.“ Bislang ist der Standort der Kirche lediglich mit grünen Linien an der Breiten Straße eingezeichnet. Zugleich soll auch geprüft werden, ob der Neubau auf dem alten Fundament errichtet werden kann. „Die Statiker sind schon am Rechnen“, sagte Kitschke. Der auf einer etwa 20 mal 18 Meter großen Grundfläche errichtete, 88 Meter hohe Garnisonkirchturm sei auf einer „Talsandsohle“ errichtet worden, das Kirchenschiff soll zum Teil auf Pfählen stehen. Das Fundament soll jedoch breiter angelegt worden sein. Die von Philipp Gerlach von 1730 bis 1735 geschaffene stadtbildprägende Barockkirche war während des britischen Luftangriffs am 14. April 1945 zerstört wurden. Die Ruine wurde im Mai 1968 auf Befehl der SED-Regierung gesprengt. In der kleinen Heilig-Kreuz-Kapelle hatten von 1950 an Gottesdienste stattgefunden. Dafür war die Kapelle im Garnisonturm mit einem kleinen Altar versehen worden. Wie Markus Schütte, stellvertretender FWG-Vorsitzender, sagte, sei auch nach dem Wiederaufbau eine „Kapellenlösung“ als Nutzung vorgesehen. Schütte betonte, dass die Grundsteinlegung am 14. April gottesdienstlich gestaltet werden soll, „mit Segen, Gebet, Liedern“ . Als Gast wird auch ein Vertreter der Nagelkreuzgemeinde aus Coventry erwartet. Für Schütte ist es „besonders wichtig“, am 60. Jahrestag des Luftangriffs einen Vertreter aus dem Land des damaligen Kriegsgegners zu begrüßen. Außerdem wolle man auf diese Weise bekräftigen, dass die evangelische Kirche Potsdam am Internationalen Versöhnungszentrum unter dem Zeichen des Nagelkreuzes festhalten werde. Das detaillierte Nutzungskonzept für die Garnisonkirche soll im März vorgestellt werden.

Michael Erbach

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