Landeshauptstadt: Zwei Seiten
ATLAS Von Detlef Gottschling Den Gürtel enger schnallen, sparsam mit dem Mitteln umgehen, kürzen, Gelder gezielter einsetzen, Haushaltssperren: Das Streichkonzert hält Stadt und Land in Atem und ist sicher auch Auslöser der Depression, die nicht nur an den großen Börsen dieser Welt sondern auch in den Köpfen der Menschen stattfindet. Selbst jene, die nicht direkt davon betroffen sind, lesen täglich darüber in der Zeitung oder erfahren es aus den elektronischen Medien.
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ATLAS Von Detlef Gottschling Den Gürtel enger schnallen, sparsam mit dem Mitteln umgehen, kürzen, Gelder gezielter einsetzen, Haushaltssperren: Das Streichkonzert hält Stadt und Land in Atem und ist sicher auch Auslöser der Depression, die nicht nur an den großen Börsen dieser Welt sondern auch in den Köpfen der Menschen stattfindet. Selbst jene, die nicht direkt davon betroffen sind, lesen täglich darüber in der Zeitung oder erfahren es aus den elektronischen Medien. In Potsdam wird um die Bibliothek gezittert, stehen Haus der Begegnung und Villa Grenzenlos auf der Kippe, verhindert der Rotstift Schulsanierungen, streitet man sich seit Jahren um das Freizeitbad Drewitz, und auch Kaufhauskonzerne drehen den Euro offenbar zweimal um, ehe sie sich dann doch für die Landeshauptstadt entscheiden konnten. Dem gegenüber stehen Projekte wie die komplette Restaurierung der beiden Belvederes auf dem Klausberg sowie auf dem Pfingstberg, die Wiederherstellung des Stadtkanals oder gar das Vorhaben Potsdamer Stadtschloss. Da ist es verständlich, wenn mancher kein Verständnis gerade für letztere Investitionen aufbringt. Doch hier muss unterschieden werden: Wird auf der einen Seite aus dem öffentlichen Säckel gezehrt, schießen woanders private Sponsoren Millionen zu. Und gerade diesen Gönnern lässt sich nichts diktieren. Es wäre auch töricht. So bleibt nur eines: Sich an dem Erneuerten erfreuen. Gegen die Depression.
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