Landeshauptstadt: Zwei statt vier
Potsdamer Geschäfte dürfen am 2. und 4. Advent öffnen / Händler warnen vor weiterer Beschränkung
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Potsdams Einzelhändler können aufatmen: Berlin bekommt im Weihnachtsgeschäft keinen Ladenöffnungs-Vorsprung gegenüber der Landeshauptstadt. Die Berliner Senatsverwaltung gab gestern den zweiten und vierten Advent als verkaufsoffen frei. Auf dieselben Sonntage hatten sich die Potsdamer Stadtverordneten bereits im Juni geeinigt.
Dabei waren in der ersten Fassung der sogenannten „Ordnungsbehördlichen Verordnung der Landeshauptstadt Potsdam über mögliche Verkaufszeiten an Sonntagen aus Anlass besonderer Ereignisse für das Jahr 2010“ noch alle vier Adventssonntage freigegeben – wie auch im vergangenen Jahr.
Zwei statt vier: Mit der Beschränkung reagierten die Stadtverordneten auf ein Urteil des Bundesverfassungsgerichtes. Nach Ansicht der Verfassungsrichter dürfen Geschäfte nicht an zwei aufeinanderfolgenden Sonntagen öffnen. Doch während es in Berlin seit Oktober eine neue Regelung gibt, wird das neue Brandenburgische Ladenöffnungsgesetz derzeit noch beraten. Über verkaufsoffene Sonntage entscheiden momentan die Kommunen.
Die Händler zeigen sich mit der Potsdamer Regelung indes zufrieden. Obwohl es 2009 noch vier verkaufsoffene Sonntage im Advent gab, sehe er 2010 „keine Einschränkung“, sagte etwa Guido Reuter, Center-Manager der Bahnhofspassagen, den PNN. Die Erfahrung habe gezeigt, dass der erste Adventssonntag „nicht der verkaufsstärkste“ sei, so Reuter. Auch Wolfgang Cornelius (CDU), Vorsitzender der Händlervereinigung AG Innenstadt, ist mit zwei statt vier verkaufsoffenen Sonntagen im Dezember „zufrieden“.
Cornelius warnte jedoch gleichzeitig davor, das Adventsgeschäft weiter einzuschränken. „Viele Läden machen zur Weihnachtszeit die entscheidenden Umsätze für das ganze Jahr“, sagte er den PNN. Mit dem Weihnachtsmarkt in der Brandenburger Straße, der in diesem Jahr am 22. November öffnet, wolle die AG Innenstadt gezielt Kunden auch in die Geschäfte holen. Eine zu restriktive Gesetzgebung mit geschlossenen Läden am Sonntag wäre da „hinderlich“. Potsdam dürfe gegenüber Berlin nicht benachteiligt werden, betonte er. JaHa/dpa
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