Von Thomas Gantz: Zwei Tage länger Zeit
VfL-Handballer treten am Sonntag beim HC Empor Rostock an
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Wohl dem, der sich vor einem derartigen Kräftemessen nicht mit den Zwängen des unbedingten Siegen-Müssens zu beschäftigen braucht. Die Handballer des VfL Potsdam spielen am Sonntag in der 2. Bundesliga Nord beim HC Empor Rostock (16.30 Uhr, Scandlines-Arena) und verblieben auch im Fall einer Niederlage im Tabellenvorderfeld.
„Wir können die Partie entspannt auf uns zukommen lassen. Empor Rostock ist aufgrund seiner Heimstärke sicher leichter Favorit. Wir werden uns konzentriert vorbereiten, wollen gut in die Partie reinfinden und dann natürlich das Optimale herausholen“, sagt Rüdiger Bones im Blick voraus.
Beim VfL-Trainer war gestern auch nichts mehr vom Unmut über eine Begebenheit herauszuhören, die ihn vor einigen Wochen hellhörig machte. Empor Rostock hatte bei der Handball-Bundesliga (HBL) den Antrag gestellt, die Partie um zwei Tage nach hinten verschieben zu können, ohne die Potsdamer deswegen noch einmal direkt zu kontaktieren. Die Rede war davon, dass der Spielort an besagtem Freitag anderweitig belegt sei.
Die Sache blieb für Bones undurchsichtig, zumal in Rostock zeitgleich der Trainer wechselte. Gunter Funk, der im Sommer bereits beim Oberligisten Ludwigsfelder HC unterschrieben hatte und sich dann doch anders entschied, wurde vom Assistenz- zum Cheftrainer und folgte Holger Schneider nach, der sich nur noch um die Geschäftsführung kümmert. Zusätzliches Sponsoren-Engagement soll, so hieß es, diese Konstellation möglich gemacht haben. Vom früheren Nationalspieler und Bundesliga-Trainer Schneider (u. a. Post Schwerin, HSG Wetzlar, Stralsunder HV) stammt ein interessanter Ausspruch, der die derzeitige Situation beim Tabellensiebten kennzeichnet: „Wir müssen die Qualifikation für die eingleisige zweite Bundesliga unbedingt schaffen. Gelingt dies nicht, waren hier zwei Jahre harter Arbeit umsonst.“
Ein Scheitern gegen den derzeitigen Tabellendritten VfL Potsdam kann sich der Traditionsverein aus Rostock nach seinem jüngsten 20:25 in Dessau kaum leisten. Aktuelle Entwicklungen führen nun dazu, dass Bones jetzt „indirekt froh darüber“ ist, dass nun zwei Tage länger Zeit bleiben. Zwei wichtige VfL-Spieler fallen derzeit nämlich aus. Rechtsaußen Jan Piske hat noch mit seiner vor elf Tagen im Wilhelmshaven-Spiel erlittenen Oberschenkelprellung zu tun und Rückraumspieler Victor Polack hat Rückenbeschwerden. Beide versuchen, bis zum Sonntag fit zu werden. Rüdiger Bones: „Es sieht da wohl ganz gut aus, wir brauchen beide dringend.“
Thomas Gantz
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