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Sport: Zwei Teams auf Augenhöhe Koblenz-Trainer Sander sieht Parallelen zum SVB

Herr Sander, am Samstag treten Sie mit TuS Koblenz beim SV Babelsberg 03 an. Das Hinspiel gewann Ihre Mannschaft mit 1:0.

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Herr Sander, am Samstag treten Sie mit TuS Koblenz beim SV Babelsberg 03 an. Das Hinspiel gewann Ihre Mannschaft mit 1:0. Sie stehen mittlerweile auf dem sechsten Tabellenplatz, während sich die Gastgeber im Abstiegskampf befinden. Da dürfte die Favoritenrolle klar sein.

So sehe ich das überhaupt nicht – im Gegenteil. Ich sehe da zwei Teams auf Augenhöhe. Zu einem Gegner, der als Aufsteiger gegen Mannschaften wie Wiesbaden oder Erfurt punktet, fahren wir nicht als Favorit.

Zu Beginn gaben Sie den Klassenerhalt als Saisonziel aus. Nun hat Koblenz bereits 40 Punkte bei einem Torverhältnis von 29:29 – wie zufrieden sind Sie mit dem bisherigen Saisonverlauf?

Ich bin außerordentlich zufrieden. Wir wollten uns in der Dritten Liga etablieren, und das ist uns gelungen. Keiner hat vor Saisonbeginn daran geglaubt. Wir haben uns sehr gut entwickelt, das Team hat sich den jetzigen Stand hart erarbeitet und ihn somit auch verdient.

Vor der Saison haben Sie Ihre Mannschaft ja fast komplett umgebaut – 28 Abgängen standen 16 Neuzugänge gegenüber. Worauf haben Sie bei der Personalplanung besonderen Wert gelegt? Und haben sich Ihre Erwartungen erfüllt?

Ich habe das ja nicht zum ersten Mal gemacht. Energie Cottbus habe ich damals auch komplett umgebaut, und wir haben den Aufstieg in die Bundesliga geschafft. Das kann man wiederholen, Geschichte aber eben nicht. In Koblenz wollte ich eine Einheit schaffen und auch die Fans mit ins Boot nehmen. Wir haben in unserer Mannschaft neun gebürtige Koblenzer – das ist einmalig und bringt den regionalen Bezug. Wir spielen einen ehrlichen Fußball, und da verzeihen die Fans auch mal die ein oder andere Niederlage.

Während die Hinrunde weniger konstant verlief, fuhr Koblenz in der Rückrunde bereits fünf Siege ein. Sie könnten sogar noch um die Plätze drei und vier mitspielen. Ist das ein Thema im Verein?

Nein, das ist zumindest für mich absolut kein Thema. Warum auch? Unsere wichtigste Aufgabe ist es, in dieser Saison die Grundlagen für das nächste Jahr zu schaffen. In dieser Zeit werden wir uns weiterentwickeln, und dann sehen wir ganz in Ruhe weiter. Ich werde garantiert nicht auf irgendwelche Plätze schielen. Davon tun einem höchstens die Augen weh. Ein bisschen Träumen ist zwar erlaubt. Aber auch das wollen wir lieber den Fans überlassen.

Ihre Mannschaft überzeugte zuletzt immer mehr durch eine gute Abwehrleistung, und auch der Angriff glänzte. Wo sehen Sie als Trainer die Stärken Ihres Teams?

Das stimmt schon. Aber der Verlauf einer Meisterschaft wird nie im Defensivbereich entschieden. Die Abwehr ist bei uns sehr geordnet, und das ist sehr wichtig. Da ähneln wir übrigens durchaus dem SV Babelsberg – wir haben einen annähernden Schnitt bei den Gegentoren, was für eine konstante Abwehr spricht. Im Angriff haben wir allerdings auch ein paar gute Leute, die dann die entscheidenden Tore erzielen. In jedem Fall ist es aber immer auch wichtig, hinten gut zu stehen.

Nun treten Sie beim SVB 03 an. Wie schätzen Sie das Team um Dietmar Demuth nach dem bisherigen Saisonverlauf ein?

Ich bin der Meinung, dass die Babelsberger in der Dritten Liga eine außerordentlich gute Rolle spielen. Wir müssen uns ja nur einmal die Statistiken anschauen. Ob Heim- oder Auswärtstabellen – immer steht das Team von Dietmar Demuth über dem Strich. Und wenn man einige Spielbeobachter fragt, bekommt man meist die gleiche Antwort: Sowohl Koblenz als auch Babelsberg überzeugen immer wieder durch mannschaftliche Geschlossenheit.

Was erwarten Sie am Samstag?

In jedem Fall ein sehr kampfbetontes Spiel, das wir am Ende gewinnen wollen.

Werden Sie am Samstag auf Ihren kompletten Kader zurückgreifen können?

Nein, leider nicht. Mit Thomas Klasen im Mittelfeld und Massimo Cannizzaro im Angriff fehlen uns zwei wichtige Stammspieler, und auch Ole Kittner und Stefan Haben werde ich in der Abwehr nicht einsetzen können.

Das Gespräch führte Henner Mallwitz.

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