Landeshauptstadt: Zweirädriges im XXL-Laden Radhaus zieht in die Wetzlarer Straße um

Die Fahrbahn ist fertig. Auch Zebrastreifen sind schon markiert. Ab dem kommenden Wochenende kann der Verkehr rollen. Doch es ist keine Straße, die hier eröffnet wird, sondern eine große Halle in der Wetzlarer Straße 112. Am Samstag geht hier die größte Filiale des Radhauses an den Start. Nach Unternehmensangaben ist die Halle 5000 Quadratmeter groß, wovon 3000 Quadratmeter reine Verkaufsfläche sind.

In der Mitte dieses „XXL-Zweiradladens“ ist auf dem Fußboden ein Rundkurs markiert. Wer mit einem Fahrrad liebäugelt, kann hier mit dem Gefährt seiner Wahl einige Proberunden drehen. Eine Stimmung wie beim Berliner Sechs-Tage-Rennen wird auf der Indoor- Teststrecke in der Babelsberger Halle freilich nicht aufkommen, schließlich misst der Fahrradladen-Rundkurs mit seinen zwei Zebrastreifen nur einige Meter.

Seit vielen Jahren ist das Radhaus mit zwei Filialen in Potsdam ansässig. Doch den Standort im alten DDR-Intershop-Gebäude in der Schopenhauerstraße hat die Firma im Oktober geschlossen, ebenso das Geschäft im Rehbrücker Industriegebiet. Nach Angaben von Co-Geschäftsführerin Stephanie Engler waren die beiden Potsdamer Läden zusammen jedoch nur halb so groß wie die neue Babelsberger Filiale. Am neuen Standort an der Wetzlarer Straße werden sich künftig auch die Verwaltung und das Lager für sämtliche sieben Filialen befinden. Neben dem Potsdamer Geschäft gibt es fünf weitere Filialen in Berlin und eine in Werder.

Der Begriff „Fahrradladen“ ist für das Radhaus eigentlich unzutreffend. Denn hier kann man längst nicht nur Fahrräder erwerben. Man verkaufe „im Prinzip alles, was zwei Rädern hat“, sagt Geschäftsführerin Engler. Kinderräder, Mountainbikes, Touren- und Rennräder hat die Firma ebenso im Sortiment wie Elektroräder. Sogar Motorroller werde man hier kaufen können, so Engler. In der neuen Halle wird es zudem ein Elektrorad-Kompetenz-Zentrum geben. Dort habe man ab der kommenden Woche etwa 60 Elektroräder im Angebot, verrät Engler. Die muskelschonenden Zweiräder mit Elektromotor sollen hier künftig auch gewartet und repariert werden. Mit der in Potsdam nun verdoppelten Verkaufsfläche könne man das Sortiment jetzt „viel tiefer gestalten“, sagt Engler.

Das Familienunternehmen, das 1994 in Werder von Stephanies Vater Norbert Engler gegründet wurde, wird am neuen Standort nach Unternehmensangaben etwa 20 Mitarbeiter beschäftigen. Das neue Firmengrundstück in der Wetzlarer Straße habe man gekauft, so die Geschäftsführerin.

Am Samstag zwischen 10 und 19 Uhr sowie einen Tag später zwischen 13 und 18 Uhr will das Unternehmen zusammen mit den Kunden die Eröffnung feiern. Eine Gruppe Einradfahrer sowie BMX-Radfahrer werden ihr Können unter Beweis stellen. H. Catenhusen

H. Catenhusen