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Sport: Zweite Liga wieder im Blick

Handball-Drittligist VfL Potsdam kooperiert mit dem Nachbarn Werder

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Handball-Drittligist VfL Potsdam setzt sich nach dem Abstieg 2012 und dem abgeschlossenen Insolvenzverfahren wieder höhere Ziele. „Vielleicht starten wir schon übernächste Saison einen Angriff auf die zweite Liga“, sagte Vfl-Präsident Norbert Ahrendt am Freitagabend in Werder (Havel). Gemeinsam mit Norbert Jäger, dem Präsidenten des Viertligisten Grün-Weiß Werder, unterzeichnete Ahrendt dort den Vertrag, der die Kooperation zwischen beiden Vereinen besiegelt. Das anschließende Freundschaftsspiel vor 130 Zuschauern sowie zahlreichen Cheerleadern, die ihr Können zeigten, endete mit 23:20 (10:10) für den VfL.

„Diese Kombination ist aufgrund der Nähe und Ligen ideal. Die A-Junioren bekommen in Werder Spielpraxis und können in einem guten Umfeld physisch zulegen. Eine ähnliche Kooperation haben wir mit den Füchsen in Berlin, also mit Blick nach oben“, sagte Ahrendt zur Kooperation. Fünf A-Jugendliche des VfL wechselten vor der Saison nach Werder. Ein weiterer, Caspar Jacques, darf mit Doppelspielrecht für den VfL und für Werder starten.

Auch Werder-Präsident Jäger blickt nach der Unterschrift optimistisch nach vorn: „Der Sprung für die A-Junioren in die dritte Liga ist manchmal zu groß, sie bekommen in der Oder-Spree-Liga die Zeit, die sie brauchen. Werder hat selbst ein Konzept aufgelegt, um Handball und den Nachwuchs zu fördern, und Spieler vielleicht zur Sportschule zu schicken.“ Für die kommende Saison sieht sich der HV Werder gut gerüstet. „Unser Team ist wirklich in Ordnung“, sagt Norbert Jäger.

Auch die Zugänge strotzen vor Tatendrang. „Für mich ist der Wechsel ideal, es passt auch wegen der Schule, da ich im nächsten Jahr Abitur mache“, sagte Felix Stachowiak. „Für die Potsdamer Erste reicht es noch nicht, das muss ich einfach zugeben“, der 18-Jährige. „Mal sehen, wie es in Zukunft läuft, vielleicht schaffe ich den Sprung zurück. Ich freue mich auf Werder.“ Nils König, der früher bei den Füchsen gespielt hatte und nun von Spandau kam, hat ähnliche Beweggründe. „Ich will wieder leistungsorientierter spielen“, sagte der 19-Jährige, der ein Freiwilliges Soziales Jahr bei Grün-Weiß macht. Zusammen mit dem Jugendkoordinator wolle er in Schul-Arbeitsgemeinschaften Handball für Kinder interessant machen.

Ihren Einsatzwillen zeigten die Werderaner bei dem emotional geführten Testspiel. Bei starken Abwehrreihen hatte der Gastgeber den besseren Start, führte 8:6, bis den Potsdamer in der 28. Minute der Ausgleich zum 10:10-Halbzeitstand gelang. Anschließend waren die Gäste zielstrebiger und erzielten ihre Tore zunächst mit weniger Aufwand (11:14, 12:16), doch die Abwehrreihen auf beiden Seiten packten stets energisch zu. Werders Spieler taten sich schwerer, trafen oft auch den Pfosten. Christoph Drescher gelang dann mit einem verdeckten, abgefälschten Wurf der 20:23-Endstand.

„Unser Team war vielleicht etwas passiv“, sagte VfL-Trainer Jens Deffke, „ich sehe aber durchaus Kandidaten, die später in die erste Potsdamer Mannschaft zurückkommen.“ Werders Trainer Silvio Krause sagte: „Wenn wir mit dieser Einstellung ins erste Spiel gehen, ist mir nicht bange. Die Jungs sind motiviert und ehrgeizig. Ich hatte heute 17 Leute dabei, alle sind zum Einsatz gekommen, das war uns wichtig.“ Jörg Funke/ihö

Werder: Betsch, Zuther, Lessig; Hoffmann, Harnge (2 Tore), Klimczak (2), Borrmann (1), Huntz (4), Winter, Kreuzberger, König (1), Drescher (7), Jacques, Hagin, Schulpig, Finck (2), Stachowiak (1)

VfL: Schulz, M. Frank: Schugardt, Wybranietz, Dierberg (7), Piske (4), Subocz, Mellack, Schmidt (2), Jürschke (5), Münchberger, Schindel (3), T. Frank (2)

Jörg Funke, ihö

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