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Als erster Potsdamer am WM-Start. Christopher Linke – hier bei seinem Sieg kürzlich bei den Deutschen Meisterschaften – geht am Sonntag die 20 Kilometer. Bei einem Top-12-Platz hätte er das Olympia-Ticket sicher. Das über 50 Kilometer hat er schon in der Tasche.

© dpa

Sport: Zweites Olympia-Ticket winkt

Christopher Linke aus Potsdam geht bei den Leichtathletik-WM nun die 20 Kilometer und – vielleicht – auch noch die 50 Kilometer

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Der Jüngste macht den Anfang. Christopher Linke ist der jüngste der vier Potsdamer Leichtathleten bei den nun beginnenden Weltmeisterschaften in Daegu (siehe Kasten), und er muss gleich als Erster ran. Am morgigen Sonntag um 9 Uhr Ortszeit in Korea – bei uns ist es dann erst 2 Uhr in der Frühe – ertönt für den 22-jährigen Werderaner der Startschuss zum 20-Kilometer-Gehen. Der bei Bundestrainer Ronald Weigel im Potsdamer Luftschiffhafen trainierende Geher hat sich sowohl für diese Distanz wie auch für das 50-Kilometer-Gehen am 3. September qualifiziert und auch für beide Konkurrenzen gemeldet. „Ob ich wirklich beide gehen werde, entscheide ich nach den 20 Kilometern“, sagt Linke, der zunächst erst einmal auf der kürzeren Strecke antritt und den Ball im Vorfeld flach hält. „Ich muss erst einmal sehen, wie ich das alles durchstehe. Ein Platz unter den Top zwölf wäre schon ein riesiger Erfolg für mich.“

Sollte es der Potsdamer morgen tatsächlich unter die zwölf besten Geher der Welttitelkämpfe schaffen, hätte er auf den 20 Kilometern das Ticket zu den Olympischen Spielen in der Tasche. Über 50 Kilometer ist er bereits für London 2012 qualifiziert, weil er seine WM-Norm für Daegu – 3:52:55 Stunden – am 21. Mai beim Europacup ging. Und nach den Olympia-Nominierungskriterien des Deutschen Leichtathletik-Verbandes für die 50 Kilometer gelten für London alle ab 1. April dieses Jahres erreichten Zeiten, die die Olympia-Norm (3:53,00 Stunden) erfüllen. Um in London die 20 Kilometer gehen zu dürfen, muss man ab August dieses Jahres mindestens einmal 1:21:45 Stunden schaffen. Das wäre pro Forma für Linke auch erreichbar, da er in diesem Jahr im chinesischen Taicang bereits 1:20:51 Stunden schnell war. „Ich gehe aber davon aus, dass es angesichts des südkoreanischen Wetters kein schnelles Rennen werden wird“, glaubt der Geher. „Der Weltmeister-Titel wird sicher mit einer Zeit von 1:22 oder 1:23 Stunden weggehen.“

Bis zu seinen 1:20:51 Stunden am 22. April in China sei er der festen Meinung gewesen, „dass ich mehr der 50-Kilometer-Typ bin“, so Christopher Linke, der sich im vergangenen Jahr auf dem langen Kanten bereits für die Europameisterschaften qualifiziert hatte, in Barcelona dann aber mit Magenbeschwerden aufgeben musste. Mittlerweile glaubt der Sportsoldat, „dass ich über die kürzere Strecke stärker bin“. Er hat in diesem Jahr unter anderem Höhentrainingslager im südafrikanischen Dullstroom und auf den bulgarischen Belmeken hinter sich. Anschließend schlug er bei den Deutschen Meisterschaften im 10 000-Meter- Bahngehen in persönlicher Bestzeit von 39:52,96 Minuten erstmals André Höhne aus Berlin, den Serienmeister der vergangenen Jahre. Die letzten Wochen bis zu seinem Abflug nach Südostasien bereitete sich der neue Deutsche Meister in heimischen Gefilden vor.

Am morgigen Sonntag über die 20 Kilometer „will ich mich erst einmal so gut wie möglich verkaufen. Und wenn ich mich anschließend gut erhole, werde ich mich auch auf den 50 Kilometern versuchen“, formuliert Christopher Linke sein Vorhaben in Daegu. „Die lange Strecke wäre dann eine Zugabe.“

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