Geldstrafe für rassistische Sprüche: Zwickauer Spieler und Trainer zahlen für Flüchtlingsteam
Nach dem Eklat beim Spiel Babelsberg gegen Zwickau hat der Nordostdeutsche Fußballverband das Verfahren gegen eine Geldzahlung eingestellt. Das Geld soll das Projekt "Welcome United 03" bekommen.
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Potsdam/Leipzig - Das Sportgericht des Nordostdeutschen Fußballverbandes (NOFV) hat nach den Rassismusvorwürfen das Verfahren gegen den Zwickauer Regionalliga-Trainer Torsten Ziegner und dessen Spieler Marc-Philipp Zimmermann gegen eine Geldzahlung vorläufig eingestellt. Das teilte der SV Babelsberg am Freitag mit. Ziegner muss 1000 Euro, Zimmermann 500 Euro an das von den Babelsbergern initiierte Projekt "Welcome United 03" zahlen. Sowohl der FSV Zwickau als auch Ziegner und Zimmermann stimmten am Donnerstag nach der mündlichen Verhandlung dem Urteil zu.
Nach dem Duell zwischen dem FSV Zwickau und Babelsberg Anfang November waren Rassismusvorwürfe laut geworden. Nach der hitzigen Partie hatte es eine turbulente Pressekonferenz gegeben, in der Babelsberg-Coach Cem Efe den Gästen diverse Beschimpfungen vorwarf. In einer Presseerklärung räumte der FSV Zwickau ein Fehlverhalten seines Spielers Zimmermann ein. Dieser bestätigte, dass er die Äußerung "nur Ausländer hier" nach dem Spiel getätigt hat, unmittelbar nachdem er beim Gang Richtung Kabine von Babelsberger Zuschauern auf der Haupttribüne mit Bechern beworfen und beleidigt worden war.
Nach Medienberichten sollen allerdings noch andere Beschimpfungen erfolgt sein. Die Behauptung, Zwickaus Coach Ziegner habe einen gegnerischen Spieler mit den Worten "Scheiß Türke" beleidigt, hatte der Verein in einer Erklärung nach Rücksprache mit dem Cheftrainer als haltlos zurückgewiesen.
Ziegner war aber schon einmal mit Rassismusvorwürfen konfrontiert worden. In einer Drittliga-Partie 2008 zwischen dem FC Carl Zeiss Jena und Eintracht Braunschweig soll er seinen Gegenspieler Kingsley Onuegbu als "schwarze Sau" beleidigt haben. Vom Sportgericht des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) wurde er damals für fünf Meisterschaftsspiele gesperrt. Babelsberg-Trainer Efe hatte zudem erklärt, dass seine Spieler nicht das erste Mal in Zwickau Opfer mutmaßlicher Diskriminierungen geworden seien. dpa
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