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Doppel-Jubiläum. Michael und Stefan Demuth können auf eine erfolgreiche Entwicklung des Hockeysports in Potsdam zurückblicken. Die zweieiigen Zwillinge, die heute ihren 60. Geburtstag feiern, haben viele Jahre lang entscheidend dazu beigetragen.

© Andreas Klaer

Sport: Zwillings-Jubiläum

Michael und Stefan Demuth engagieren sich seit vielen Jahren im Potsdamer Hockeysport. Heute feiern die Zwillinge ihren 60. Geburtstag

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Seit 50 Jahren sind Michael und Stefan Demuth im Potsdamer Hockeysport aktiv. Nicht nur als Spieler hinterließen die Zwillinge ihre Spuren, besonders mit ihrer jahrelangen ehrenamtlichen Tätigkeit für den Verein sind die beiden zu einer echten Bereicherung für den Hockeysport in Potsdam geworden und trugen maßgeblich an der Entwicklung des eher unpopulären Sports in der brandenburgischen Landeshauptstadt bei. Als Abteilungsleiter steuerte Stefan Demuth über viele Jahre die Geschicke der Potsdamer Sport-Union 04. Sein etwas älterer Bruder Michael Demuth bildet in Schulhockey-AGs noch heute junge Talente aus.

Am heutigen Samstag feiern die beiden Hockey-Zwillinge ihren 60. Geburtstag – zum ersten Mal seit 59 Jahren allerdings getrennt voneinander. Stefan Demuth ist mit seiner Frau, seinen beiden Kindern und den drei Enkelkindern ins polnische Lagow gefahren und feiert sein Jubiläum dort eher gemütlich in einem Burghotel. Anders sein 30 Minuten älterer Bruder Michael: Er hat all seine Freunde und daheim gebliebenen Familienangehörige in einen Partykeller in Babelsberg zu einer richtig große Sause eingeladen. „Das ist okay“, sagen beide fast unisono. „Nächstes Jahr feiern wir wieder zusammen.“

Im Alter von neun Jahren begann Michael Demuth mit dem Hockeysport. „Sie haben damals bei uns an der Schule geworben, ich bin hingegangen und bis heute hängen geblieben“, erzählt der ehemalige Goethe-Schüler. Einige Jahre später konnte „Micha“ dann auch seinen Bruder überreden. Seitdem schwangen sie zusammen die Schläger. Bis zum Jahr 2006 spielten sie gemeinsam bei den Alten Fritzen - die Seniorenmannschaft der PSU. „Gesundheitliche Probleme zwangen mich dann leider zum Aufhören“, erzählt Stefan. Bis dahin drehte sich das Leben der Demuths fast ausschließlich ums Hockey. Klar, dass auch die Kinder der beiden mit dem Krummstab groß geworden sind. „Zwischenzeitlich gab es eine richtige Demuth-Dynastie im Verein“, sagt Stefan, dessen Sohn Sven in der Saison 2008/09 auch Trainer der ersten Herrenmannschaft war. „Meine beiden Kinder, Michas Kinder, unsere Neffen und Nichten, alle haben mal Hockey gespielt.“

Schon immer lag den Zwillingen auch die Entwicklung ihres Sports am Herzen. Bereits im Alter von 13 Jahren waren beide als Übungsleiter tätig. Michael betreut noch heute die Damen-Freizeitmannschaft des Vereins und gibt Schulhockey-AGs an der Grundschule am Griebnitzsee. Stefan war viele Jahre im Vorstand des Vereins ehrenamtlich tätig. Als Verantwortlicher für die Öffentlichkeitsarbeit nahm er seine Schreibmaschine oftmals mit auf den Hockeyplatz, um direkt nach dem Abpfiff schnell im Auto seinen Spielbericht zu verfassen und ihn noch auf dem Nachhauseweg bei den PNN abzugeben. „Ich dachte mir, wenn ich immer wieder Artikel abgebe, werden sie schon irgendwann Mitleid haben und einen abdrucken“, erzählt der beharrliche Schreiber.

Auch die schwierige Zeit, als sich die Potsdamer Hockeyspieler im Jahr 1988 eine neue Heimspielstätte suchen mussten, haben die beiden miterlebt. Weil der Platz an der Templiner Straße gesperrt wurde, stand man plötzlich ohne ein Vereinsgelände da. Michael und Stefan waren dabei, als die Fußballtore auf dem oberen Naturrasenplatz im Karl-Liebknecht-Stadion ausgebuddelt, durch kleinere Hockeytore ersetzt und die „Hockeyhütte“ im Karli ein neuer Treffpunkt wurde.

Als emotionalen Höhepunkt ihrer „Hockeykarriere“ benennen beide die Einweihung des neuen Kunstrasenplatzes auf dem alten Vereinsgelände an der Templiner Straße. Im Oktober 1997 fand zum ersten und einzigen Mal ein Hockey-Länderspiel in Potsdam statt. Und auch wenn die Demuths sich mittlerweile aus dem Vereinsleben etwas zurückgezogen haben, beobachten sie die Geschehnisse im Verein noch immer genau. „Hockey in Potsdam hat sich super entwickelt. Es ist schön zu wissen, dass wir ein kleines Rädchen bei der Entwicklung waren.“

Luisa Müller

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