Sport: Zwischen Baum und Borke
Potsdams Kanute Lieven Spur wurde „Bester Nachwuchsathlet 2003“ des Landes
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Potsdams Kanute Lieven Spur wurde „Bester Nachwuchsathlet 2003“ des Landes Lieven Spur kann sogenloser die neue Saison angehen. Der 18-jährige Rennkanute des KC Potsdam im OSC wurde am Sonnabend ebenso wie Radsportlerin Jane Gerisch vom Frankfurter RC 90 – einer schönen Tradition folgend – am Rande der Ehrung der „Brandenburgischen Sportler des Jahres“ als „Bester Nachwuchsathlet 2003“ des Landes ausgezeichnet und bekommt nun neben einer Prämie in den nächsten zwölf Monaten eine Individualförderung der Sporthilfe Brandenburg, „Ich bin erstaunt, dass die Wahl auf mich gefallen ist, und freue mich natürlich riesig“, sagte Spur, der im Sommer bei den Junioren-WM im japanischen Komatsu zusammen mit dem Berline Norman Bröckl Weltmeister über 1000 m im Zweierkajak und WM-Zweiter mit dem K4 wurde. „Ist doch cool, dass dieser Titel so gewürdigt wird und dass ich jetzt monatlich unterstützt werde. Dadurch kann ich mich voll auf mein Training konzentrieren.“ Ganz aber nicht, denn Lieven Spur – der am Sonnabend einen Perspektivkadertest in Kienbaum zum Kurztrip mit Vaters Auto nach Potsdam unterbrach – will in diesem Jahr sein Abitur an der Potsdamer Sportschule erfolgreich abschließen. „Deshalb habe ich schon das Wärmetrainingslager im kommenden Winter in Florida abgesagt“, erzählte der Potsdamer. „Ich stehe da ein bisschen zwischen Baum und Borke.“ Auch hinsichtlich seiner weiteren Lebensplanung. 2004 würde der Sohn einer Zahnärztin gern ein Zahnmedizin-Studium aufnehmen, „aber das ist sehr intensiv und nur schwer mit Leistungssport vereinbar “ Möglich auch, dass er zunächst in die Sportfördergruppe der Bundeswehr geht; Ende November muss er zur Musterung. „Die Olympischen Spiele 2004 sind zu früh für mich, aber die 2008 in Peking wären schon ein Ziel“, meint der bisherige Schützling von Helga Mühlberg, der Klubkameradin Katrin Wagner als großes Vorbild hat und nun bei Erfolgscoach Rolf-Dieter Amend mit den „großen“ Weltmeistern trainiert. „Da muss man“, verrät er, „an seine Grenzen gehen, um an denen dran zu bleiben. Inzwischen klappt es schon besser.“ M. M.
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