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Sport: Zwischen Dullstroom und Dortmund

Potsdamer Geher-Trio ist aus dem Höhentrainingslager zurück und sieht die Deutschen Hallenmeisterschaften eher als Abwechslung

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Potsdamer Geher-Trio ist aus dem Höhentrainingslager zurück und sieht die Deutschen Hallenmeisterschaften eher als Abwechslung Von Michael Meyer Melanie Seeger hatte gestern einen stressigen Tag: Erst Leistungstest im Institut für Angewandte Trainingsmethodik (IAT) Leipzig, dann RBB-Fernsehtermin in der Leichtathletikhalle des Potsdamer Luftschiffhafens, am Nachmittag nochmal acht Kilometer Training durch die Pirschheide. „Muss alles sein, schließlich winken die Olympischen Spiele in Athen“, meinte die Geherin des SC Potsdam, die mit ihren Vereinsgefährten Andreas Erm und Sabine Zimmer wohlbehalten aus dem Höhentrainingslager im südafrikanischen Dullstroom – zwei Autostunden von Johannesburg Richtung Krüger-Nationalpark gelegen – zurück ist. „Das Trainingslager war toll, ich bin in Form und habe schon jetzt den Leistungsstand vom vergangenen Sommer – darauf lässt sich doch aufbauen“, freute sich die 27-jährige Sportsoldatin, die in südlicher Wärme „neue Reize im Trainingsumfang“ setzte, wie sie es selbst formulierte. „In der einen Woche bin ich 230 Kilometer gegangen. Es war sehr anstrengend, aber auch erfolgreich. Ich bin selbst erstaunt und natürlich froh.“ Seegers gute Form bestätigt Bundestrainere Ronald Weigel. „Melanie hat hier heute einen sehr guten Test abgeliefert“, sagte er den PNN. In Leipzig hatte er am Montag Andreas Erm und gestern Seeger auf dem Laufband, wo sie vier bis fünfmal je drei Kilometer in sich steigernden Geschwindigkeiten gingen. Dabei wurden Laktatwerte und der Gasaustausch – also das Atem volumen – ermittelt. „Das machen wir seit Jahren, und die Vergleichswerte stimmen zuversichtlich“, erläuterte Weigel. „Wir wollen zwar nicht euphorisch sein, aber die Athleten haben einen sehr guten Trainingszustand. Was wir bisher geplant haben, das haben wir auch erreicht.“ Auch Andreas Erm war mit Trainingslager und Leipzig-Test zufrieden. „In Südafrika lief alles bestens. Ich habe dort auch einmal die 50 Kilometer trainiert, die waren ganz in Ordnung. Ansonsten ging es viel bergan, und ich bin auch gesundheitlich gut durchgekommen.“ Die Überprüfung im IAT sei „okay“ gewesen. „Das Laufband muss man ja auch wie ein Training betrachten“, meinte der 27-Jährige, der gestern in Kienbaum trainierte und anschließend vom Potsdamer Autohaus Am Stern einen Mercedes der A-Klasse zur Verfügung gestellt bekam. „Am Freitag hatte ich auch einen Test in Kienbaum in der Halle, der war ebenfalls gut. Ich will aber nicht zu viel verraten“ Sabine Zimmer, die erstmals in Südafrika und überhaupt erstmals zu diesen Zeitpunkt in der Höhe trainierte, ist in Dullstroom „ein bisschen nach vorn gekommen. Kraft- und grundlagenausdauermäßig hat mir das einiges gebracht“, sagte sie. Hinsichtlich eines Athen-Tickets sei sie zuversichtlich. „Im vergangenen Jahr bin ich erstmals die 20 Kilometer gegangen und habe eine Zeit von 1:31:18 Stunden geschafft. Die Olympianorm liegt bei 1:31:00, und wenn es so weitergeht und ich gesund bleibe, ist die Zeit für mich drin.“ Die 23-Jährige wird erst in zwei Wochen aufs Leipziger Laufband gehen. „Wir sehen es als trainingsmethodisch sinnvoller an, das nicht vor den Meisterschaften zu tun“, meinte die angehende Polizeimeisterin des Bundesgrenzschutzes, die in der zweiten Märzwoche mehrere Abschlussprüfungen zu schreiben hat, ehe sie nach einer mündlichen Prüfung ihre Ausbildung in Cottbus beendet haben wird. „Das wird aber erst Anfang April nach meinem Trainingslager auf Lanzarote geschehen“, erzählte Sabine Zimmer. Während sie auf der Kanareninsel schwitzen wird, werden Seeger und Erm ab 15. März im Höhentrainingslager Mexiko für Olympia üben. Schon am kommenden Dienstag düsen Erm und Weigel für zwei Wochen nach Teneriffa. Zuvor aber warten am Wochenende die Deutschen Hallenmeisterschaften in Dortmund auf die Geher, „die wir eher als Abwechslung betrachten“, so Ronald Weigel. Andreas Erm hat dort über 5000 m, Melanie Seeger über 3000 m den Titel zu verteidigen.

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