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Sport: Zwischen Glanz und Handwerk

Die Volleyballerinnen des SC Potsdam verschafften sich mit zwei 3:1-Siegen ein schönes Wochenende

Stand:

Ein wirklich anspruchsvolles und sehenswertes Volleyballspiel kann sich nur entwickeln, wenn sich zwei in etwa gleich starke Kontrahenten gegenüberstehen. Mit dieser Erkenntnis mag derjenige gestern Nachmittag in den Rest des Wochenendes gegangen sein, der sich die beiden Heimspiele des SC Potsdam in der 2. Bundesliga Nord angesehen hat. Im mit Spannung erwarteten Spitzenspiel gegen den früheren Erstligisten und vor dem Spiel verlustpunktfreien SC Union Emlichheim boten die Gastgeberinnen den 350 Zuschauern in der Sporthalle Heinrich-Mann-Allee am Sonnabend eine Partie, die in Erinnerung bleiben wird.

Spannung, Unterhaltung, stimmungsvolle Atmosphäre und Sport von hohem Anspruch - gegen das weitgereiste Ensemble aus der Grafschaft Bentheim war dies alles binnen 86 Minuten reiner Spielzeit zu erleben. Dass die Potsdamerinnen diese Partie mit 3:1 (25:23, 20:25, 25:8, 25:20) für sich entschieden haben, dürfte für den weiteren Saisonverlauf von psychologischem Wert sein. Die Stabilität von Anika Zülow frappierte ebenso wie die glänzenden Vorstellungen, die Ulrike Stolte an der Annahme und Maria Kleefisch in der Offensive darboten. Als im dritten Satz fast alles gelang, ließ sich der Hallensprecher im Taumel der Begeisterung zu einem sprachlich nicht ganz korrekten „Mädels, ihr seit Weltniveau“ hinreißen.

Befürchtungen, dass sich der teils atemberaubende Auftritt gegen Emlichheim am Tag darauf auf die Spannkraft und Konzentration des Teams auswirkt, bestätigten sich gestern Nachmittag nicht. Zu unfertig wirkte die gegenüber der Vorsaison doch erheblich schwächere Warendorfer Sportunion. Auf Grundlage einer binnen der drei Gewinnsätze handwerklich sehr soliden Leistung reichte es letztlich vor 230 Zuschauern zu einem völlig verdienten 3:1 (25:17, 25:7, 14:25, 25:13). Im dritten Satz lebte der Gast vorwiegend von den Fehlern, ja Geschenken des SC Potsdam. Wichtig war danach nur, die Partie erfolgreich hinter sich zu bringen. Mit der Qualität aller zwölf im SC–Aufgebot befindlichen Spielerinnen (Routinier Martina Stoof: „Eine derartige Ausgeglichenheit auf gutem Niveau habe ich auf noch keiner meiner bisherigen Stationen registriert.“), gelang dies.

Der SC Potsdam ist jetzt Tabellenführer. Die Volleyballgemeinde der Landeshauptstadt kann sich in diesem Jahr noch auf zwei attraktive Heimspiele freuen. Am 18 November kommt der VC Olympia Berlin, am 16. Dezember die bislang noch ungeschlagene Vertretung von Alemannia Aachen an die Heinrich-Mann-Allee. Beide Partien beginnen jeweils um 16 Uhr. Auswärts tritt der SC Potsdam erst wieder im neuen Jahr in Aktion. Wohin der Weg in der Meisterschaft noch führen wird (oder soll), wird sich finden. Einstweilen besteht Grund, sich einfach am derzeitigen Stand der Dinge zu erfreuen

Am kommenden Sonnabend richtet der SC Potsdam die diesjährige Regionalpokal-Endrunde aus. In der Vorrunde bestreiten sie zunächst ab 11 Uhr ein Spiel gegen die Berliner Regionallgisten TSV Rudow.

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