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Wieder daheim. Bianca Schmidt (l.), hier gegen Thors Karen Nóadóttir, erwartet mit Turbine nun Essen-Schönebeck.

© Kuppert

Sport: Zwischen Polarkreis und Babelsberger Park

Auf Turbine Potsdam wartet nach dem 6:0 in Island am Sonntag das nächste Bundesliga-Heimspiel

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Mit müden Augen trotteten Potsdams Turbine-Kickerinnen am Donnerstagnachmittag um kurz vor 17 Uhr vom Mannschaftsbus in ihre Kabine im heimischen Luftschiffhafen. Schon früh um kurz vor fünf hatten sie in Reykjavik die Hotelbetten verlassen, um sich auf den langen Rückweg vom ersten Champions-League- Spiel dieser Saison zu machen, zu dem sie am Dienstag ebenfalls zwölf Stunden unterwegs waren. Im Gepäck hatten sie gestern den 6:0 (2:0)- Sieg vom Mittwochabend beim letztjährigen isländischen Vizemeister Thór/KA (PNN berichteten), vor sich haben sie das nächste Bundesliga-Punktspiel am Sonntag daheim gegen den Tabellennachbarn Essen-Schönebeck.

„Das war die strapaziöseste Anreise, die ich bisher mitgemacht hatte“, meinte Abwehrspielerin Bianca Schmidt. „Daher war es nicht verwunderlich, dass wir erstmal eine Viertelstunde brauchten, um in die Partie zu kommen.“ Nach Arna Asgrimsdottirs Eigentor (11.) war Turbine 50 Kilometer südlich des Polarkreises bei freiem Eintritt vor 530 Zuschauern – Saisonrekord für Thór/KA – jedoch ungefährdet auf die Siegerstraße gekommen. Yuki Nagasato mit einem Dreierpack (13., 50., 57.), Babett Peter (74.) und Genoveva Anonma (76.) hatten mit ihren Toren keinen Zweifel am Willen Potsdams aufkommen lassen, die dritte Champions-League-Finalteilnahme in Folge anzustreben. „Das Spiel war nicht so schwer“, meinte am Donnerstag Yuki Nagasato, die sich am meisten über ihr erstes und drittes Tor in Akureyri freute. Zu ihrem 2:0 hatte sie ein Zuspiel Patricia Hanebecks genutzt, beim 4:0 hatten Jennifer Zietz und Anonma die Vorarbeit geleistet.

„Die Isländerinnen haben wie um ihr Leben gekämpft, und wenn sie mal über die Mittellinie kamen, war das ganze Stadion euphorisch“, erzählte Turbine-Kapitänin Jennifer Zietz. „Aber wir haben jetzt natürlich eine tolle Ausgangsposition für das Rückspiel.“ Das wird am nächsten Mittwoch um 19 Uhr im Karl- Liebknecht-Stadion angepfiffen. „Trotz des klaren Vorsprungs wollen wir unseren Fans dann ein ordentliches Spiel bieten“, sagte Cheftrainer Bernd Schröder, der zunächst aber an das Heimspiel gegen Essen-Schönebeck am Sonntag denkt und nach der Rückkehr gestern noch mit den Reservistinnen trainieerte, während die Elf von Akureyri im Wald auslief. Fraglich ist, ob Ann-Katrin Berger wegen ihrer am Mittwoch erlittenen schweren Muskelquetschung im Oberschenkel dann wie in der bisherigen Meisterschaft das Tor hüten kann. Muss sie pausieren, wird wie in der letzten halben Stunde in Island Alyssa Naeher zwischen den Pfosten stehen. „Ich bin bereit“, signalisierte das US-Girl gestern.

Yuki Nagasato würde am Sonntag am Babelsberger Park ihren bisherigen drei Bundesliga-Treffern in dieser Saison gern weitere Tore folgen lassen. „Ich habe genug Kraft dafür“, erklärte sie. Bianca Schmidt hat gegen die SG Essen-Schönebeck erst kürzlich getroffen – bei Turbines 5:0- Heimsieg im DFB-Pokal.

Anpfiff ist am Sonntag um 14 Uhr.

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