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Landeshauptstadt: Zwischen Protokoll und „Sonstigem“

Eiche steht vor Personalproblemen beim neu zu wählenden Ortsbeirat

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Eiche - Nachdem bereits im Februar eine Sitzung „mangels Themen“ ausgefallen war, wartete der Ortsbeirat Eiche in seiner letzten Zusammenkunft vor der Sommerpause mit einer kuriosen Tagesordnung auf. Sie bestand aus der Protokollbestätigung und „Sonstigem“. Ortsbürgermeister Andreas Klemund (SPD) fehlte erneut, da er an einem Elternabend über Eicher Hortprobleme teilnahm. Nicht behandelt werden konnte die zunehmende Sperrung und Inbesitznahme von öffentlichen Wegen durch Privateigentümer. Offensichtlich hatte sich der Ortsbeirat trotz Ankündigung darauf nicht vorbereitet.

Mit dem Ende seiner ersten Legislaturperiode hinterlässt das Vertretungsgremium zahlreiche offene Fragen. Dazu zählen unter anderem die Aufhebung des Durchfahrtsverbots zwischen der Siedlung Altes Rad und dem Ortsteil Golm, die eventuelle Ansiedlung des Potsdamer Tierheims auf dem Gelände der ehemaligen Zivilverteidigung am Weg nach Bornim, die Bebauung des früheren Kasernengeländes Eiche II und die Ersatzpflanzung für ein am Spielplatz Baumhaselring gefälltes Pappelwäldchen.

Ob der im Herbst neu zu wählende Ortsbeirat mehr Kraft aufbringt, muss abgewartet werden. Die personellen Vorzeichen stehen ungünstig. Dass Ortsbürgermeister Klemund (SPD) erneut antritt, muss bezweifelt werden. Er bewirbt sich um einen Sitz in der Stadtverordnetenversammlung und hat als Leiter des Olympiastützpunktes Potsdam eine anspruchsvolle berufliche Tätigkeit übernommen. Schon während der Wahlperiode war mit Frank Großer, dem Vorsitzenden des Vereins „Regenkinder“, ein dynamisches jüngeres Mitglied ausgeschieden. Dagegen will das Eicher „Urgestein“ Kfz-Meister Fritz Berger wieder antreten. Er steht in erster Linie für die Einwohnerschaft des alten Dorfes, deren Interessen genau so gewahrt werden müssten wie die der Neusiedler.

Ebenso groß sind die personellen Sorgen der CDU. Die Lehrerin und stellvertretende Ortsbürgermeisterin Christiane Erning, in ihrer energischen Art ein Zugpferd des Beirats, hat eine erneute Kandidatur ebenso ausgeschlossen wie Wiebke Nordemann. Hier soll der erfahrene Kommunalpolitiker Eberhard Kapuste einspringen, der altershalber nicht mehr für die Stadtverordnetenversammlung antritt. Um seiner Partei zu helfen, werde er seine Erfahrungen gern im Ortsbeirat zur Verfügung stellen, erklärte der ehemalige CDU-Fraktionsvorsitzende den PNN.

Am besten aufgestellt scheint die Linkspartei. Wie der Gewerkschaftsfunktionär Hermann Biro und der frühere Landesangestellte Willi Koch, beide im Pensionsalter, erklärte auch die im Verbraucherzentrum tätige Evelyn Dahme, als stellvertretende Ortsbürgermeisterin die Arbeitsbiene im Ortsbeirat, ihren Wunsch nach einer erneuten Kandidatur. In dem zu befürchtenden Seniorengremium dürfte sie dann als nahezu einzige die jüngere Generation verkörpern, die im schnell wachsenden Ortsteil Eiche die Mehrheit der Bewohner ausmacht. E. Hohenstein

E. Hohenstein

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