Sport: Zwischen Wehmut und Stolz VfL-Handballer am Samstag in Cottbus
Bei Kaffee und Kuchen werden sich die Regionalliga-Handballer des 1.VfL Potsdam am Samstagnachmittag auf ihr abschließendes Hinrunden-Punktspiel einstimmen.
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Bei Kaffee und Kuchen werden sich die Regionalliga-Handballer des 1.VfL Potsdam am Samstagnachmittag auf ihr abschließendes Hinrunden-Punktspiel einstimmen. Dafür, dass anschließend keine der sprichwörtlichen Kaffeefahrten angetreten wird, sorgt schon die Tagesaufgabe. Die Reise geht in die Lausitz, wo der ungeschlagene Tabellenführer beim LHC Cottbus antritt (19 Uhr, Lausitz-Arena).
Einige VfL-Spieler (Christian Pahl, Lars Melzer, Eric Kleiner, Stephan Mellack, und Jörg Reimann) kehren übermorgen zu ihren sportlichen Wurzeln zurück und sehen der Partie mit gesteigerter Erwartung entgegen. Sie alle wurden an der Sportschule Cottbus von Peter Melzer ausgebildet, der dort insgesamt 21 Jahre als Lehrertrainer tätig war. Im Jahr 2006 kam es zum Zerwürfnis. Melzers Jugendstil wurde von den Entscheidungsträgern des Vereins im Bemühen um schnellen Erfolg konterkariert. Der Verein setzte auf Legionäre. Die Sache scheiterte grandios. Der erkaufte Aufstieg in die 2. Bundesliga Nord führte den Verein in den wirtschaftlichen Ruin.
Heute mischt sich ein Rest nach dem Abstieg verbliebener Spieler mit etlichen ehemaligen A-Jugendlichen des Vereins. Peter Melzer hatte vor reichlich zwei Wochen Gelegenheit, den LHC Cottbus zu begutachten. In der Partie gegen die HSG Tarp-Wanderup, der an diesem Tag drei wichtige Stammspieler nicht zur Verfügung standen, verfügten die Gastgeber nicht über die Substanz, eine deutliche 25:32-Heimniederlage zu verhindern. Melzer hätte nach diesem Spiel, so es seinem Naturell entspräche, frohlocken können.
Er tat dies nicht, sondern empfand Wehmut: „Was aus dem Cottbuser Handball geworden ist, stimmt mich traurig. Es ist aber nicht so, dass wir am Samstag etwas zu verschenken hätten“, sagt der VfL-Trainer, der allen Grund hat, auf seine während der vergangenen anderthalb Jahre beim VfL Potsdam vollbrachte Aufbauarbeit stolz zu sein. Ob ihm übermorgen Zeit für gemischte Gefühle bleibt? Er sagt nur, dass er im Nachhinein keinerlei Groll über die unschönen Umstände seines Abschiedes vom LHC hegt. Und er hat noch einen Wunsch parat: „Es wäre schön, wenn wir am letzten Spieltag in Potsdam gemeinsam feiern könnten. Wir den Aufstieg und der LHC den Klassenerhalt.“ Thomas Gantz
Thomas Gantz
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