Landeshauptstadt: ZZ-Top und Familien-Flop
Bei Kinder-Schwimmkursen sind die Stadtwerke knauserigIch nehme Bezug auf die von den PNN richtigerweise angestoßene Debatte um die Ausmaße des Stadtwerke-Festivals. Die Stadtwerke scheuen bei der Besetzung ihres Festivals mit international bekannten Bands keine Kosten, sind aber bei Familienrabatten mehr als knauserig.
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Bei Kinder-Schwimmkursen sind die Stadtwerke knauserig
Ich nehme Bezug auf die von den PNN richtigerweise angestoßene Debatte um die Ausmaße des Stadtwerke-Festivals. Die Stadtwerke scheuen bei der Besetzung ihres Festivals mit international bekannten Bands keine Kosten, sind aber bei Familienrabatten mehr als knauserig. Im Rahmen des Potsdamer Familienpasses hat die Bäderlandschaft Potsdam – ein Unternehmen der Stadtwerke – einen Rabatt bei Kinder-Schwimmkursen eingeführt. Laut Angebot zahlt das zweite Kind einer Familie nur die Hälfte der üblichen Gebühr. Nachdem eines meiner Kinder im Sommer 2007 seinen Schwimmkurs am Brauhausberg beendete, habe ich ein weiteres Kind für einen Kurs im Frühjahr-Sommer 2008 angemeldet. Ich bezahlte zunächst den vollen Preis, wurde im Nachhinein auf den Rabatt aufmerksam und stellte einen Antrag auf Rückerstattung. Der wurde von der Bäderlandschaft mit der Begründung abgelehnt, dass das Angebot des Familienpasses ja erst ab Oktober 2007 eingeführt wurde und somit formal die Auflagen des Rabatt-Angebotes nicht erfüllt seien.
Abgesehen von der fehlenden Kulanz gegenüber unserer Familie, stellt sich die Frage, wie denn überhaupt Familien in den Genuss dieses Rabattes kommen können. Kinder beginnen mit den Schwimmkursen im Alter von fünf bis sechs Jahren. Ihre jüngeren Geschwister sind aus rein biologischen Gründen mindestens ein Jahr jünger. Die Angebote des Familienpasses gelten bis Ende 2008. Wenn überhaupt, dann können Familien Ende 2008 diesen Rabatt beanspruchen, wenn das erste Kind Ende 2007 einen Kurs belegt hat und das zweite Kind Ende 2008 ein Kurs belegen wird. Zwillinge würden auch davon profitieren.
Die Geschäftsleitung der Bäderlandschaft rechnete wohl selber nicht mit vielen Anfragen, denn als ich im Februar bat, den Rabatt rückzuerstatten, war dieses Angebot den Mitarbeitern im Schwimmbad am Brauhausberg noch gar nicht bekannt, nicht mal dem im Familienpass genannten Ansprechpartner, dem Badleiter. Und das obwohl das Angebot zu diesem Zeitpunkt schon fast ein halbes Jahr offiziell existierte. Statt die postulierte Familienfreundlichkeit des Unternehmens auch aktiv umzusetzen, wurde hier ein Pseudo-Angebot eingeführt, das Familienfreundlichkeit nur im Anschein erweckt. Martin Kühn, Potsdam
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