Kultur: „ meine Seele ist so wund“
Ein Heinrich-von-Kleist-Abend im Theaterfoyer
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Am 21. November 1811 wählte Heinrich von Kleist zusammen mit seiner Seelenverwandten Henriette Vogel den Freitod am Kleinen Wannsee. Die Potsdamer Kleist-Schule, in der Heinrich von Kleist zwei Jahre lang Schüler war, offeriert unter der Schirmherrschaft des Oberbürgermeisters von Potsdam ein umfangreiches Programm in diesem Kleist-Jahr.
Aus Anlass des 200. Todestages, an den in einem „world wide reading“ durch Lesungen international erinnert wird, gestaltet die Kleist-Schule am Montag, den 21. November um 18 Uhr, in Kooperation mit dem Hans Otto Theater einen Abend des Gedenkens an den Menschen, Dichter und Denker Heinrich von Kleist; auch mit Blick auf seine siebenjährige Potsdamer Zeit. Als Mittelpunkt des Abends präsentieren Studierende der Leistungskurse Deutsch eine Lesung zu den Tagen vor dem Tod Heinrich von Kleists. Anhand von Quellen unterschiedlichster Art nähern sie sich auf behutsame Weise den letzten Augenblicken im Leben Kleists, dessen Seele so wund war.
Im Sommer 1792 kam Kleist als Gefreiter-Korporal in die preußische Armee, deren Drill gefürchtet war. Er war damals 14 Jahre alt. Er diente im Regiment Garde, einer Art Eliteeinheit, die im Potsdamer Stadtschloss stationiert war. 1793 stand die preußische Armee vor Mainz, um französische Revolutionstruppen zu vertreiben. Kleist war 15, als er die Bombardierung der Stadt erlebte, eine der schwersten der Zeit. Zwei Jahre später kehrte Kleists Regiment nach Potsdam zurück, der Krieg muss auch bei ihm Spuren hinterlassen haben. Seine Literatur erzählt von so mancher Grausamkeit. 1799 bittet er um seine Entlassung. Für Kleist waren die sieben Jahre in der Armee eine „unwiederbringlich verlorene Zeit“. kip
Montag, 21. November um 18 Uhr, im Foyer der Reithalle des HOT. Anmeldung unter Kleist-Schule, Tel. (0331) 2896730
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