Kultur: „Abenteuer und Chance“
Christoph Hein soll Intendant des DT werden
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Christoph Hein soll Intendant des DT werden Der Schriftsteller Christoph Hein soll neuer Intendant des traditionsreichen Deutschen Theaters in Berlin werden. Er wäre nach Heiner Müller am Berliner Ensemble in den 90er Jahren der zweite Schriftsteller in jüngster Zeit in einer solchen Leitungsfunktion an einer deutschen Bühne. Kultursenator Thomas Flierl kündigte gestern überraschend umgehende Vertragsverhandlungen mit dem 60-Jährigen zur Übernahme des Amtes ab Sommer 2006 als Nachfolger von Bernd Wilms an. Hein sieht seine Berufung als „Abenteuer und Chance“ zugleich. „Das Haus reizt mich, es ist für mich das schönste und wichtigste deutsche Theater, immer noch“, sagte Hein am Freitag. „Ich war vor vielen, vielen Jahren dort mal als Regieassistent Benno Bessons beschäftigt. Die Verbindungen sind nie abgerissen und sind in den ganzen Jahrzehnten noch gewachsen.“ Auf die Frage, ob er mit der Übernahme des Intendantenamtes das Schreiben aufgeben werde, sagte Hein: „Ich habe nicht vor, das Atmen aufzugeben.“ Flierl will das Deutsche Theater, das vor dem Krieg von Max Reinhardt geleitet wurde, wieder zu einem führenden deutschsprachigen Schauspieltheater machen. Für diese Aufgabe sei Hein hervorragend geeignet. Der Schriftsteller habe sich in den vergangenen Wochen auf die neue Position vorbereitet. „Ich habe ihn vor einiger Zeit gefragt, ob er sich vorstellen könne, die Intendanz zu übernehmen. Er hat sich Zeit erbeten, die Aufgabe zu bedenken, Konzept und Team zu sondieren“, sagte Flierl. „Hein hat den Auftrag angenommen, hat sondiert und konzeptioniert. Jetzt hat er mir erklärt, er sei sich nun gewiss, sich auf das Unternehmen einlassen zu können. Sein Leben wird sich ändern. Berlin und das Deutsche Theater können sich glücklich schätzen, wenn der bundesweit geachtete Autor und Theatermann Christoph Hein die Leitung des DT übernimmt.“ dpa
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