Open-Air-Konzert auf dem Bassinplatz: Abschied vom Sommer
Auch wenn sich der Sommer dem Ende neigt: Für das eine oder andere Open Air reicht es dennoch. Am Freitagabend gab es auf dem „Umsonst&Draußen“-Festival auf dem Bassinplatz noch mal so ein sommerliches Konzert mit den drei Potsdamer Bands Transpanda, VA und The Mopedz – eine schräge, aber äußerst angenehme Zusammenstellung.
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Auch wenn sich der Sommer dem Ende neigt: Für das eine oder andere Open Air reicht es dennoch. Am Freitagabend gab es auf dem „Umsonst&Draußen“-Festival auf dem Bassinplatz noch mal so ein sommerliches Konzert mit den drei Potsdamer Bands Transpanda, VA und The Mopedz – eine schräge, aber äußerst angenehme Zusammenstellung. Der Konzertabend auf dem Bassinplatz hat sich ja mittlerweile zu einer Tradition entwickelt: Zum mittlerweile siebten Mal präsentierte der Jugendclub „Clubmitte“, der zum Kulturzentrum Lindenpark gehört und seine Heimat auf dem Freiland-Gelände gefunden hat, das Festival. Und ja, ein wenig mehr Sonne hätte man der Veranstaltung schon gegönnt.
Transpanda, die den Anfang machten, spielten die Art von Musik, die herauskommt, wenn man sich den ganzen Tag im Proberaum verschanzt und an Songs bastelt: Viel Liebe zum Detail war da zu hören, ein Ausreizen jazziger Lines, die wieder in verfrickeltem Rauschen untergingen. Gesang hatte die Band nicht nötig, die Musik trug sich allein durch die Instrumente. Den „Brausehaus“-Stempel konnte Transpanda jedenfalls nicht verwischen: Die Bands des Potsdamer Kollektivs um Bands wie Sun, Stonehenge, Minerva oder Conium haben einen eigenen, durchaus exportfähigen Postrock-Sound gefunden, in den sich auch Transpanda perfekt einreihen.
Als danach VA auf der Bühne begannen, schien man es zunächst mit Kindern der 80er-Jahre zu tun zu haben – viel Synthie-Sound im zarten Gewand, der jedoch völlig auf die falsche Fährte lockte: Der New-Wave-Sound war ein interessantes Manöver, das in einer akustischen Täuschung endete. Was zart begann, steigerte sich zu einer bedrohlichen Klangkulisse, die viel brachiale Kreativität und mit Synthie-Gedudel nichts zu tun hatte. Ziemlich beeindruckend, wie viel Atmosphäre VA auf den Bassinplatz brachten – die Band muss man sich definitiv merken.
Rock der zeitlosen Variante gab es zum Abschluss dann mit The Mopedz, die mit dem experimentellen Klang der vorherigen Bands rein gar nichts mehr zu tun hatten. Das Rad erfand die Band nicht neu, es gab die klassische Rock-Besetzung, wobei die Band mit einer charismatisch-bezaubernden Sängerin punktete. Von der Gefahr, allzu sehr ins Seichte abzudriften, war beim Konzert nichts zu spüren, reduziert auf das Wesentliche gaben The Mopedz schnörkellosen Rock, der erstaunlich cool war. Fast ein wenig schade, dass die Zeit der Open Airs schon vorbei sein soll. Oliver Dietrich
Oliver Dietrich
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