Mission: Indien verstehen: Aliens im Filmmuseum – bei der Bollywood-Nacht
Was passiert, wenn ein Außerirdischer im heutigen Indien landet, ohne auch nur einen Schimmer von der dortigen menschlichen Kultur zu haben? Richtig, er tappt von einem Fettnäpfchen in das nächste, gratuliert beispielsweise in einem Moment einer Christin in weißem Hochzeitskleid und fragt im nächsten eine traditionell weiß gekleidete HinduWitwe nach ihrem Bräutigam.
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Was passiert, wenn ein Außerirdischer im heutigen Indien landet, ohne auch nur einen Schimmer von der dortigen menschlichen Kultur zu haben? Richtig, er tappt von einem Fettnäpfchen in das nächste, gratuliert beispielsweise in einem Moment einer Christin in weißem Hochzeitskleid und fragt im nächsten eine traditionell weiß gekleidete HinduWitwe nach ihrem Bräutigam.
So zumindest geht es dem Alien „PK“ in dem gleichnamigen indischen Film (deutscher Beititel „Andere Sterne, andere Sitten“), der mit einem weltweiten Einspielergebnis von über 100 Millionen Dollar zum bisher erfolgreichsten Bollywood-Film avancierte und mit Darstellern wie Anushka Sharma und Aamir Khan hochrangig besetzt ist. Am morgigen Freitag wird der Film im Rahmen der Bollywood-Nacht im Potsdamer Filmmuseum gezeigt – eine Tradition, die schon seit 2006 Teil des Programms ist.
Damals sei gerade der große Bollywood-Boom nach Deutschland übergeschwappt, so Birgit Acar, die in der Kinoabteilung des Filmmuseums für den Bollywood-Abend verantwortlich ist. Damals sei die Indische Botschaft auf das Museum zugekommen, habe ihre Unterstützung angeboten und somit habe sich dann eine Struktur für die Reihe entwickelt. Die Abende setzen sich im Wesentlichen aus drei Teilen zusammen: einem Dokumentarfilm, der sich mit der indischen Kultur auseinandersetzt, einem Bollywood-Film und einer indischen Tanzdarbietung in der Filmpause inklusive indischem Essen.
Dabei versucht Acar stets, ein übergreifendes Thema für den jeweiligen Abend zu finden – am heutigen Freitag dreht sich deswegen alles um Culture-Clash. Um 18 Uhr können sich die Besucher dabei auf den Dokumentarfilm „Amma und Appa“ von Franziska Schönenberger und Jayakrishnan Subramanian freuen, der auf herzerwärmend witzige Weise die Liebesgeschichte der Filmemacher erzählt: Franziska aus Bayern und Jay aus Indien wollen heiraten, was für ihre Eltern jeweils eine mittlere Katastrophe ist. Schließlich werden Franziskas Eltern zu einer Reise nach Südindien bewegt – zwei Kulturen, die aufeinanderprallen und sich erstmal aneinander gewöhnen müssen.
Umgewöhnen muss sich um 20 Uhr auch „PK“ (Aamir Khan), ein freundlicher Alien, der auf der Erde sein Amulett verliert, mit dem er sein Raumschiff steuern kann und sich auf die Suche danach begibt. Auf seiner Odyssee lernt „PK“ nicht nur die Eigenarten der verschiedenen Religionen kennen, sondern auch die Reporterin Jaggu (Anushka Sharma), mit der er eine ganz besondere Freundschaft schließt. Durchzogen mit den ollywood- typischen Gesangs- und Tanzeinlagen, ist der Film aus dem Jahr 2014 auch eine bissige Satire auf religiöse Konventionen und führte in Indien zu heftigen Protesten bis hin zu Forderungen nach einer Zensur.
Sowohl in der Pause zwischen den Filmen, als auch in der Intermission des Spielfilmes, der in der Originalversion mit Untertiteln gezeigt wird, gibt es ein indisches Buffet. Außerdem werden in der Intermission drei Tänzerinnen auftreten. Sarah Kugler
Um 18 Uhr „Amma und Appa“, um 20 Uhr „PK - Andere Sterne, andere Sitten“, indisches Büfett und Bollywood-Tanz der Gruppe „Srishti“ in der Filmpause (21:30 Uhr), Eintritt: 8,50 Euro, erm. 7,50 Euro, Kombiticket zwölf Euro, erm. zehn Euro. Kartenreservierung unter Tel.: (0331) 271 81 12
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