Kultur: Architektur- Preis verliehen
Der Schirmherr des seit 1995 zusammen mit der Brandenburgischen Architektenkammer vergebenen Architekturpreises, Infrastrukturminister Frank Szymanski, übergab gestern in der noch auf eine Sanierung harrenden Schinkelhalle die acht ausgesprochenen Auszeichnungen. Potsdamer Bauten erhielten weder einen der sechs Hauptpreise noch den Förderpreis für junge Architekten oder eine Anerkennung.
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Der Schirmherr des seit 1995 zusammen mit der Brandenburgischen Architektenkammer vergebenen Architekturpreises, Infrastrukturminister Frank Szymanski, übergab gestern in der noch auf eine Sanierung harrenden Schinkelhalle die acht ausgesprochenen Auszeichnungen. Potsdamer Bauten erhielten weder einen der sechs Hauptpreise noch den Förderpreis für junge Architekten oder eine Anerkennung. Unter den 55 eingereichten Vorschlägen war die Landeshauptstadt u.a. mit dem VW-Designzentrum, dem Hasso-Plattner-Campus und dem Haus F des Innenministeriums am Lustgarten vertreten. Auch zwei Objekte am Weberplatz, eine Kita (Nr. 13) und einem Wohnhaus (Nr. 2) bewarben sich. Die Wohnungsbaugenossenschaften versuchten ihr Glück mit dem sanierten, farbenfrohen Plattenbaukeil an der Neustädter Havelbucht. Die prämierten Gebäude reichen von spektakulären Monumenten, wie dem 270 Meter langen Funktionsgebäude der IBA in Großräschen, einer flachen, zu Stein gewordenen Bruchkante über den noch nicht vollständig gefluteten Tagebauseen, über Wohnhäuser, die alte Bauformen ins Moderne übersetzen, wie das von Hendrik Just erbaute Stadthaus in Senftenberg, bis hin zur Rekonstruktion eines Klosterrefektoriums in Mühlberg/Elbe. Der Präsident der Brandenburgischen Architektenkammer, Bernhard Schuster, nutzte die Preisvergabe, um Kritik an der Landtagsentscheidung zum Wiederaufbau des Stadtschlosses zu üben. Er sprach von einem Skandal, dass „Architektur unserer Zeit per Beschluss nicht einmal die Chance gegeben werden soll, sich im Wettbewerb zu stellen“ und appellierte für einen offenen Realisierungswettbewerb, es gehe ihm um einen „öffentlichen Diskurs unserer Identität“. Die Baubeigeordnete Elke von Kuick-Frenz, an anderer Stelle Verfechterin der Architektur des 21. Jahrhunderts, erwiderte, es ginge nicht darum, das Stadtschloss wieder aufzubauen, sondern darum „das Herz Potsdams wieder zum Schlagen zu bringen, und dabei die Kubatur und den Aufriss beizubehalten“. M.H.
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