Kultur: Attacken in Badehose

3. Vorrunde des Saturday Fight Club im Lindenpark Als Schlagzeuger Michael Schwark in Badehosen die Bühne im Lindenpark betrat, wunderte man sich vielleicht noch. Als er dann aber loslegte und mit wahnsinnigen Attacken über das Schlagzeug fegte, wurde es einem im Notenwirbel klar: Das wird schweißtreibende Arbeit! Die „The Broken Faits In Saints“ aus Potsdam sorgten am Freitagabend für rauchende Gitarren und einen dampfenden Schlagzeuger. Als eine von drei Bands am Abend wollten auch sie die dritte Vorrunde des Saturday Fight Clubs gewinnen. Dazu hatten sich zahlreiche Fans der vier Potsdamer versammelt, um mit ihrer Stimme den Jungs zum Sieg zu verhelfen. Die Band dankte es ihnen mit einer Metal-Klangcollage, die ihrem Konzept entsprechend vor allem eins sollte: einschüchtern und zerstören. So brechen die Vier durch Taktarten und Harmonien und sezieren ihre Musik bei lebendigem Leib. Die Gitarrenriffs überrollen einen und bereiten so einen gewaltigen Teppich für das rasende Schlagzeug. Seit 2002 touren sie nun schon durch Deutschland, im Handgepäck wahrscheinlich jede Menge Badehosen. Davor sah man die Berliner Band Foster Inc. mit emotional aufgeladenem Rock. Die Drei mit Gitarre, Bass und Schlagzeug hatten es aber angesichts der Leere des Saals nicht einfach. Sänger Marcus Foster legte trotzdem viel Gefühl in seine Songs, was das verbliebene Publikum am Ende auch mit Applaus belohnte. Ähnlich war es leider auch bei den Punch up Pogos, die als dritte Band zum Vorausscheid angetreten war. Drei junge Männer und zwei Pappmachéfrauen, die sich die Jungs mitgebracht hatten, machten Punk zum Tanzen. Als die Fans dann abstimmen sollten und der Saal im Lindenpark sich noch einmal füllte, brauchte der Veranstalter nicht lange zu zählen: Foster Inc. kamen auf Platz drei, Punch up Pogos auf zwei und The Broken Faits in Saints hat sich für das Finale der Vorausscheidrunde qualifiziert.Philipp Rothmann

Philipp Rothmann