Kultur: Auf der Suche nach Gerechtigkeit „Michael Kohlhaas“ als Straßentheater
Am Wochenende wird die Schiffbauergasse zur „Stadt für eine Nacht“. Die PNN stellen bis Samstag einzelne Teilnehmer und Höhepunkte vor.
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Am Wochenende wird die Schiffbauergasse zur „Stadt für eine Nacht“. Die PNN stellen bis Samstag einzelne Teilnehmer und Höhepunkte vor.
Die Geschichte von Michael Kohlhaas erschüttert zutiefst, weil sie bis ins eigene Gewissen vordringt. In seiner Novelle erzählt Heinrich von Kleist über den Brandenburger Rosshändler Kohlhaas, einen rechtschaffenen Menschen, der mit Hingabe Frau und Familie liebt. Dann werden ihm an einer neu errichteten Grenze zwei Pferde zu Unrecht abgenommen, während seiner Abwesenheit zu Hause seine Frau ermordet. Und Kohlhaas, verletzt und gekränkt, gerät in seinem Gerechtigkeitssinn in einen Furor gegen alle, die sich ihm in den Weg stellen.
Die Berliner freie Theatergruppe Grotest Maru, 1996 am Kunsthaus Kule in Berlin-Mitte gegründet, zeigt mit dem Stück über Kohlhaas, der wie beim Schneeballprinzip vom Privatmann zur Person des öffentlichen Interesses und Ärgernisses wird, Straßentheater in all seinen wunderbaren Erscheinungsformen. Aus dem Publikumskreis heraus erscheint plötzlich eine Truppe versprengter Schauspieler, Schaubudenkünstler und Vaudeville-Darsteller, die das Publikum mit den Mitteln des visuellen Theaters mitnehmen in diese mitreißende Geschichte mit kurzen Zwischenstücken hautnah an die Dramatik andocken. Im Abendlicht zwischen den Backsteinmauern der alten Kasernengebäude wird der Schirrhof zur Bühne für Schauspieler und Zuschauer. spy
Am Samstag um 19.30 Uhr im Schirrhof. Das ganze Programm im Internet unter www.schiffbauergasse.de
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